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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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Fälle in den symptomatischen Teilen einer Sehne, jedoch nur in 20% in asymptomatischen<br />

Bereichen. Eine Veränderung des paratendinösen Gewebes besteht nur bei wenigen chronischen<br />

Tendopathien in geringem Ausmaß.<br />

Typische altersbedingte degenerative Sehnenveränderungen der Quadrizepssehne zeigten sich<br />

nach der Aussage von Larsen und Lund, Leadbetter und Regan (118,144,177) in der fettigen<br />

oder fibrösen Degeneration, der sklerosierenden Tendopathie, einer Infiltration des Sehnengewebes<br />

und einer Reduktion der kollagenen Fasern.<br />

Diese histologischen Beschreibungen stimmen weitgehend mit unseren histopathologischen<br />

Untersuchungen im Pathologischen Institut der Friederich-Schiller-Universität Jena überein.<br />

Bei unserer histopathologischen Auswertung und der speziellen Nachuntersuchung einiger<br />

Patientensehnen legten wir verschiedene Kriterien <strong>als</strong> Charakteristika einer vorbestehenden<br />

degenerativen Tendopathie fest. Hiernach unterscheiden sich Sehnen mit vorbestehenden degenerativen<br />

<strong>Veränderungen</strong> qualitativ gegenüber denen mit rupturüblichen <strong>Veränderungen</strong><br />

einer vorher intakten Sehne. Als chronisch degenerative <strong>Veränderungen</strong> betrachteten wir insbesondere:<br />

Narbengewebe, die mucoide Sehnendegeneration, die Atheromatose, die<br />

chondroide Metaplasie, die Ossifikation, die kalzifizierende Tendopathie, die Tendolipomatose,<br />

die Lipoidose und Zeichen einer Siderose.<br />

7.1.2.2 Akut<br />

Histologische Präparate einer Rupturstelle, welche ein vorbestehendes intaktes Sehnengewebe<br />

aufweisen, zeigen eine starke Abhängigkeit vom Rupturalter. Die mikroskopischen <strong>Veränderungen</strong><br />

sind abhängig von dem verstrichenen Zeitraum zwischen dem Rupturereignis und der<br />

histopathologischen Untersuchung. Frische Rupturen vorher intakten Sehnengewebes, welche<br />

binnen zwei Tagen untersucht werden können, weisen eine ödematöse Auffaserung der kollagenen<br />

Grundsubstanz auf; auffällig hierbei ist eine lockere wellenförmige Faserkonstellation.<br />

Die Nuclei der nekrotischen Tendozyten sind lichtmikroskopisch nicht mehr darstellbar, jedoch<br />

ist eine Ansammlung zahlreicher neutrophiler Granulozyten auffällig, welche bis etwa<br />

zum zehnten Tag post rupturem nachweisbar sind (9). Drei bis vier Tage nach der Ruptur<br />

wird ein perivaskuläres Auftreten von Granulationsgewebe sichtbar, welche durch eine<br />

Zellproliferation der umliegenden Entzündungs- und Stromazellen verursacht wird. Ein bis<br />

zwei Tage später können vereinzelt Tendozytenmitosen beobachtet werden (9). Eisenspeichernde<br />

Granulozyten, die Siderophagen, wandern erst um den sechsten Tag in das Gewebe<br />

ein (9). Etwa bis zum 20. Tag sind einzelne Sehnenbündel mit Granulationsgewebe umgeben.<br />

Tierexperimentell gesichert ist eine Ausbildung von Reparationsgewebe innerhalb von 2 Mo-

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