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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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6.2 Ausgewählte histologische Nachuntersuchung anhand spezieller Kriterien<br />

Aus unserem untersuchten Patientengut wählten wir gezielt sieben Patienten aus, um sie einer<br />

genauen histopathologischen Nachuntersuchung zu unterziehen. Wir orientierten uns hierbei<br />

an dem Grade der postoperativ festgestellten vorbestehenden degenerativen <strong>Veränderungen</strong><br />

und der Stärke der rupturauslösenden Traumata. Untersucht wurden sechs Patientensehnen,<br />

welche durch ein adäquates Trauma rupturiert waren. Diese wurden in zwei Gruppen unterschieden:<br />

bei der einen Gruppe (n=3) waren in der postoperativen Untersuchung vorbestehende<br />

degenerative Vorschäden, bei der anderen (n=3) nicht vorbelastetes Sehnengewebe diagnostiziert<br />

worden.<br />

Zusätzlich untersuchten wir eine Achillessehne, welche laut klinischen Angaben durch ein<br />

Bagatelltrauma rupturiert war ohne vorbestehende degenerative <strong>Veränderungen</strong> aufzuweisen,<br />

obgleich der 54 jährige Patient eine Nierentransplantation und eine Herz- Kreislaufbelastung<br />

in seinen anamnestischen Angaben aufwies.<br />

Eine etwaige Korrelation zwischen Vorerkrankungen <strong>als</strong> generellen prädisponierenden Faktor<br />

einer Sehnendegeneration konnten wir bei diesen Patienten nicht nachweisen. Lediglich bei<br />

den beiden Patienten mit Bizepssehnenrupturen bestand eine Koinzidenz zwischen vorhandenen<br />

Vorerkrankungen und einer degenerativen Tendopathie. Beide Patienten mit Quadrizepssehnenrupturen<br />

wiesen Vorerkrankungen auf, eine degenerative Tendopathie zeigte sich<br />

jedoch nur in einer der beiden histologischen Präparate. Bei den drei Patienten mit Achillessehnenrupturen<br />

zeigte sich eine umgekehrte Korrelation zwischen Vorerkrankungen und einer<br />

vorbestehenden Sehnendegeneration. Zwei dieser Fälle zeigten Vorerkrankungen ohne eine<br />

lichtmikroskopisch nachweisbare degenerative Tendopathie aufzuzeigen; eine dieser Rupturen<br />

war lediglich durch ein „Bagatelltrauma“ ausgelöst worden. Der dritte Patient wies eine<br />

vorher bestehende pathologische Veränderung des tendinösen Gewebes auf ohne bekannte<br />

Vorerkrankungen anführen zu können.<br />

Unsere histopathologische Nachuntersuchung ergab, dass die von uns untersuchten großen<br />

Sehnen nach einem adäquaten Trauma (n=6) sowohl mit (n=3) <strong>als</strong> auch ohne (n=3) vorbestehende<br />

Sehnendegeneration rupturieren können. Bemerkenswert ist, dass eine unserer Sehnen<br />

durch ein Bagatelltrauma riss, ohne eine vorbestehende degenerative Veränderung im lichtmikroskopischen<br />

Präparat aufzuzeigen.

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