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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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tionelle Schwächung dieses Sehnenteils. Untermauernd für diese Theorie zeigt sich ein vermehrtes<br />

Auftreten von proximalen Bizepssehnenrupturen bei Rechtshändern am rechten bzw.<br />

bei Linkshändern am linken Arm (14,62,69). Diese relative Enge des Schultergelenks kann im<br />

Rahmen der arthrotischen <strong>Veränderungen</strong> eine weitere Ursache für Irritationen darstellen.<br />

Diese nehmen üblicherweise mit zunehmendem Alter besonders auf der dominanten Körperseite<br />

zu (14,62,69). In diesen Zusammenhang lässt sich ebenfalls Dederich (40) zitieren. Er<br />

vertritt die Ansicht: „der Sehnenriß stand unmittelbar bevor und wäre, wenn nicht bei dieser<br />

so bei einer beliebig anderen Bewegung oder Belastung des Armes in Kürze erfolgt.“ In seinen<br />

histologischen Untersuchungen hatten sich ihm an der langen Bizepssehne fortgeschrittene<br />

degenerative <strong>Veränderungen</strong> gezeigt. In unseren histopathologischen Ergebnissen der proximalen<br />

Bizepssehnen zeigten sich in 5/8 der Fälle keine vorbestehende degenerative <strong>Veränderungen</strong>,<br />

sondern lediglich rupturübliche <strong>Veränderungen</strong> einer vorher gesunden Sehne. Drei<br />

Sehnen wiesen jedoch vorbestehende <strong>Veränderungen</strong> auf. Diese Rupturen gesunder Sehnen<br />

könnten entgegen der These, dass Sehen nur bei vorher bestehender Degeneration reißen, auf<br />

die einwirkenden starken Belastungen <strong>zur</strong>ückführen lassen.<br />

Eine ähnliche Situation bezüglich der Literaturangaben findet sich für den Extensionsmechanismus<br />

des Kniegelenks. Besonders bei bilateralen Rupturen der Quadrizepssehne wird<br />

davon ausgegangen, dass die meisten Patienten prädisponierende Faktoren aufwiesen und das<br />

Trauma lediglich den letzten Impuls für die Ruptur geleistet habe<br />

(7,15,61,114,131,146,181,206). Als Begründung für eine solche <strong>Sehnenruptur</strong> werden degenerative<br />

<strong>Veränderungen</strong> postuliert. Andererseits wird hier jedoch ebenso beschrieben, dass bei<br />

<strong>Sehnenruptur</strong>en, welche durch ein schweres Trauma hervorgerufen wurden, andere rupturbegünstigende<br />

Momente anzunehmen sind (18,46,47).<br />

Lang (112) und Hohlbach et al. (84) unterscheiden zwischen der Quadrizeps- und der Patellasehne.<br />

Eine spontan reißende Quadrizepssehne ist ihrer Aussage nach degenerativ vorgeschädigt,<br />

bevor sie rupturiert; eher könnte man eine Patellafraktur oder einen knöchernen Ausriss<br />

der Sehne beobachten (39,84). Die degenerativen <strong>Veränderungen</strong> in Sehnen beginnen im<br />

zweiten Dezennium (112,193). Das histologische Bild ist geprägt von einer Lipoidose sowie<br />

einer Atheromatose.<br />

Matava (247) macht für eine Patellasehnenruptur eine degenerative Tendopathie im Endstadium<br />

verantwortlich, welche durch multiple Mikrotraumen verursacht wurde. Andernfalls<br />

rupturiert diese Sehne nach Matava (128) ebenso bei einer wenig anstrengenden Tätigkeit bei<br />

Patienten, deren Sehnen durch systemische Krankheiten oder Cortikoidapplikationen geschwächt<br />

worden sei.

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