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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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Prozesse verändert, so dass nur schwer auf eine vorbestehende Tendopathie geschlossen werden<br />

kann. Andernfalls geben rupturfern entnommene Proben keine absolut verlässlichen Auskünfte<br />

über die Rupturstelle. In diesem Zusammenhang scheint der oft nur geringe Grad an<br />

degenerativen Vorschäden bemerkenswert, welcher selbst in Fällen diverser Risikofaktoren<br />

diagnostiziert wird (86,194,235). Auch Aström et al. (5) stellten 1995 in diesem Zusammenhang<br />

fest, dass einige <strong>Veränderungen</strong> des Gewebes, wie Einlagerungen von Fibrin manchmal<br />

nicht mit Hilfe eines Lichtmikroskops gesehen werden konnten, während sie im Elektronenmikroskop<br />

darstellbar waren.<br />

Diesem jedoch widersprechend, beschreiben Kleintz und Nolte (102) eine im Alter auftretende<br />

Lipoidose und eine Atheromatose <strong>als</strong> gut zu differenzierende histopathologische <strong>Veränderungen</strong>,<br />

die eine Diagnose der vorbestehenden Sehnendegeneration ermöglichen. Dederich et<br />

al. (41) beschreibt ebenfalls entsprechende Zeichen <strong>als</strong> Charakteristika vorbestehender Degeneration<br />

einer Sehne, wie beispielsweise die Tendoplipoidose (Grad I), Mikrorupturen (Grad<br />

II) und herdförmige Nekrosen oder Narbengewebe (Grad III). Gemäß Baird et al. (9) ist eine<br />

histopathologische Untersuchung nach exogenen Vorschäden, die eine Ruptur begünstigt haben,<br />

ebenfalls diagnostisch aussagekräftig. <strong>Degenerative</strong> Zeichen, wie die hypoxisch degenerative<br />

Tendopathie, die Tendolipomatose, die mucoide Sehnendegeneration und die kalzifizierende<br />

Tendopathie seien mit Hilfe histopathologischer Präparate genau zu untersuchen und zu<br />

bestimmen. Als morphologische <strong>Veränderungen</strong>, welche auf länger bestehende äußere Vorschädigungen<br />

hinweisen, nennen Müller und Rehn (148): Granulationsgewebe, Narbengewebe,<br />

chondroide Metaplasie, Verkalkungen oder Verknöcherungen (Hydroxylapatit, Kalziumpyrophosphat)<br />

sowie Zeichen einer Siderose.<br />

So postulieren auch Kannus et al. (94) eine Vielfalt unterschiedlicher <strong>Veränderungen</strong>, welche<br />

degenerativ vorgeschädigte Sehnen aufweisen. Histopathologisch beweisbare Schäden manifestieren<br />

sich hiernach beispielsweise in der hypoxisch degenerativen Tendopathie, der mucoiden<br />

Sehnendegeneration, der chondroiden Metaplasie oder durch die vermehrte Speicherung<br />

von Substanzen, wie beispielsweise bei der Tendolipomatose, der Lipoidose oder der<br />

kalzifizierenden Tendinopathie, wobei auch Kombinationen untereinander möglich sind.

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