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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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7.2 <strong>Degenerative</strong> Vorschädigung <strong>als</strong> rupturbegünstigender Faktor<br />

Bezüglich der Ätiopathogenese der <strong>Sehnenruptur</strong>en werden heutzutage viele konträre Meinungen<br />

vorgestellt. Als auslösendes Rupturereignis können hier verschiedene Konstellationen<br />

diskutiert werden.<br />

1. Eine Ruptur ist bedingt worden durch eine degenerative Vorschädigung des tendinösen<br />

Gewebes (134,161,192,240).<br />

2. Die Ruptur ist ausschließlich <strong>zur</strong>ückzuführen auf ein adäquates Trauma. Das Sehnengewebe<br />

war vorher intakt (248).<br />

3. Ein degenerativ vorgeschädigtes Gewebe ist nach einem adäquaten Trauma rupturiert.<br />

In der Literatur finden sich mannigfaltige Hinweise darauf, dass große Sehnen, wie beispielsweise<br />

die lange Bizepssehne, die Quadrizepssehne oder die Achillessehne durch degenerative<br />

<strong>Veränderungen</strong> vorgeschädigt werden und somit für eine Ruptur vulnerabeler werden.<br />

So vertritt Cofield (31) die Ansicht, dass eine Sehne immer zu 30 % degenerativ vorgeschädigt<br />

ist, bevor sie rupturiert. Nach Tallon et al. (221) sind rupturierte und tendinopathisch veränderte<br />

Sehnen histologisch signifikant mehr degeneriert, <strong>als</strong> Kontrollsehnen. Dieses könnte<br />

einen Zusammenhang zwischen degenerativer Vorschädigung und einer Ruptur vermuten<br />

lassen.<br />

Jozsa et al. (93) konnten zeigen, dass bei dem Großteil ihrer Fälle (1966 Patienten) eine Tendopathie,<br />

wie beispielsweise die hypoxisch- degenerative, die kalzifizierende und die mukoide<br />

Degeneration oder auch die Tendolipomatose zu einer <strong>Sehnenruptur</strong> führen. Ein Auftreten<br />

von Tumoren, Fremdkörpern, Infektionen oder anderen pathologischen <strong>Veränderungen</strong> war in<br />

ihrem Patientenkollektiv wesentlich seltener.<br />

Im Falle des langen Bizepssehnenkopfes vertreten verschiedene Veröffentlichungen die Ansicht,<br />

dass eine Ruptur meist im Rahmen eines Bagatelltraumas aufgrund einer vorbestehenden<br />

degenerativen Veränderung auftritt (11). Auch Scapinelli et al. (186) beschreiben <strong>als</strong><br />

Rupturursachen des langen Bizepskopfes meist degenerative Alterationen, oft hervorgerufen<br />

durch ein subakromiales Impingement oder durch morphologische <strong>Veränderungen</strong> im Sulcus<br />

intertubercularis.<br />

Diese häufig anzutreffende Ruptur durch degenerative <strong>Veränderungen</strong> des langen Bizepskopfes<br />

wird durch die eingeengte Lage zwischen den knöchernen, an der Sehne reibenden Strukturen<br />

des Sulcus intertubercularis begünstigt (14,40,57,62,108,126,218). Idelberger (88) vergleicht<br />

diese chronische mechanische Alteration mit dem „Durchscheuern der Sehne an den<br />

Rauhigkeiten am Ein- und Ausgang der Gleitrinne“ und findet hier einen Grund für die funk-

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