20.11.2013 Aufrufe

Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

81<br />

wie beim Versuch sich bei einem Sturz zu halten (38%, n=10) oder durch ein schweres direktes<br />

Trauma (34%, n=9) zugezogen. Im Rahmen einer sportlicher Betätigung (Absprung, Landephase<br />

nach einem Sprung) war lediglich bei einem Patienten diese Sehne gerissen. Bei den<br />

indirekten Traumata kann hier ebenfalls eine Vorspannung des Kniestreck-Apparat vermutet<br />

werden, da im Falle eines Sturzes das Kniegelenk meist in gebeugter Stellung vorzufinden ist.<br />

Für die Achillessehne ist nach Roesler (183) der am „schlimmsten zu erwartend(e) Belastungsfall,<br />

den Muskeln und Sehnen ... der unteren Extremität aushalten müssen“ die Landephase<br />

beim Weitspringen, bei welcher eine nicht mehr willkürlich steuerbare Belastungsspitze<br />

in der plastischen Überlastungsphase der Achillessehne auf diese einwirkt.“ Wilhelm und<br />

Hauer (239) konnten jedoch nachweisen, dass die auf eine Achillessehne in bestimmten Stellungen,<br />

beispielsweise bei einer Plantarflexion von 34°, teilweise wirkenden Belastungen von<br />

700 kp die physiologische Grenzbelastung überschreiten und eine <strong>Sehnenruptur</strong> auslösen<br />

können. Diese Plantarflexion resultiert in einer Vorbelastung der Achillessehne. Wird diese<br />

Sehne im elastischen Belastungsbereich beziehungsweise im plastischen Überlastungsbereich<br />

von einem adäquaten Trauma getroffen, kann die Sehne die auf sie wirkende Überlastung<br />

nicht mehr abbremsen oder kompensieren (26). So konnten beispielsweise Viernstein et al.<br />

(231) bei Achillessehnenrupturen nur in 4% der Patienten ein direktes Trauma <strong>als</strong> auslösendes<br />

Rupturereignis feststellen. Unser untersuchtes Patientengut wies Rupturen auf, die sich größtenteils<br />

durch indirekte Traumata (20%, n=21, z.B. einen Sturz), im Rahmen schwerer Belastungen<br />

der Achillessehne (25%, n=26, z.B. Anschieben eines Autos, Schieben eines Schrankes)<br />

oder durch leichtere Belastungen, wie beispielsweise das Treppenlaufen (13%, n=14),<br />

ereignet hatten. In 9% der Fälle (n=9) war die Sehne beim Sporttreiben (Fußball, Basketball,<br />

Volleyball) gerissen. Direkte Traumata führten lediglich in 13 von 105 Fällen <strong>zur</strong> Ruptur.<br />

Diese Ergebnisse könnten auf eine Prädisposition <strong>zur</strong> Achillessehnenruptur durch eine Muskelvorspannung<br />

bei einer bestimmten Winkelstellung des Fußes hinweisen. Besonders die<br />

<strong>Sehnenruptur</strong>en, welche durch schwere Belastungen verursacht worden waren, lassen eine<br />

Vorspannung der muskulotendinösen Einheit erwarten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!