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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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6.1.2 Rupturursache: Gegenüberstellung von eventuellen degenerativen Vorschäden<br />

und der Stärke der rupturauslösenden Traumata<br />

Stellt man das rupturauslösende Ereignis einer eventuellen degenerativen Vorschädigung gegenüber,<br />

so erhält man für die drei großen Sehnen verschiedene Verteilungen von rupturbegünstigenden<br />

beziehungsweise rupturauslösenden Faktoren.<br />

Von den insgesamt 13 postoperativ untersuchten Bizepssehnen rupturierten in 54% Sehnen,<br />

die chronische degenerative <strong>Veränderungen</strong> aufwiesen (n=7). Bei der Ruptur wirkte hier immer<br />

ein starkes Trauma auf die Sehnen ein ( 3 prox. re., 3 dist. re., 1 dist. li.).<br />

Weiterhin rissen Bizepssehnen in 46% (n=6) ohne histologisch nachweisbare degenerative<br />

Vorschäden aufzuweisen. Eine dieser Sehnen rupturierte laut Patientenakte aufgrund eines<br />

„inadäquaten Traumas“ (beim Anheben einer leichten Tasche aus einem PKW (proximal<br />

rechts). 83% (n=5) der Sehnen ohne eine histologisch nachweisbare Vorschädigung rupturierten<br />

nach einem schweren Trauma. Hierbei war die lange proximale rechte Sehne zu 60%<br />

(n=3), die der linken Seite in 20% (n=1) der Fälle und die distal rechte Sehne zu 20% (n=1)<br />

betroffen.<br />

Die Gesamtheit der histologisch untersuchten Quadrizepssehnen rupturierte nach einem adäquaten<br />

Trauma (z.B. Sturz, Absprung beim Volleyball). Von den insgesamt 10 histologisch<br />

untersuchten Sehnen wiesen 40% degenerative <strong>Veränderungen</strong> auf, während 60% lediglich<br />

rupturübliche <strong>Veränderungen</strong> eines vorher intakten Sehnengewebes zeigten.<br />

Die histologische Untersuchung der Achillessehnen- Exzitate ergab in 65% (n=39) eine degenerative<br />

Vorschädigung. Rupturauslösend waren bei diesen degenerativ veränderten Sehnen<br />

in 79,4% (n=31) der Fälle schwere Traumata, wie sie beispielsweise beim Fußballspielen,<br />

beim Squash oder bei Stürzen auftreten; in 18,4% (n=7) der Fälle rupturierte die vorgeschädigte<br />

Sehne durch ein leichtes Trauma, wie es beim Herablaufen eines Hügels oder beim regelrechten<br />

Treppensteigen auf die Achillessehne einwirkt. In 35% (n=21) rissen die Sehnen<br />

ohne degenerativ verändert zu sein. Diese intakten Sehnen rissen in 85,7% (n=18) durch ein<br />

schweres die Sehne überlastendes Trauma. In 14,3% (n=3) führte selbst ein leichtes Trauma<br />

<strong>zur</strong> Ruptur, ohne dass jedoch eine vorbestehende Degeneration histologisch nachgewiesen<br />

werden konnte. Bei zwei Patienten fehlte die anamnestische Angabe über den Unfallhergang.<br />

In fünf untersuchten Patientensehnen konnte keine genaue histopathologische Aussage in Bezug<br />

auf eine degenerative Vorschädigung des tendinösen Gewebes getroffen werden, da es<br />

sich hier teilweise um eine alte Rupturen handelte.

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