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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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vasale Versorgung der Sehnen reicht nur bis zu den äußeren Schichten des sekundären Sehnenbündels.<br />

Aufgrund dieser Ernährungssituation werden die primären Bündel, die Fibrozyten<br />

und die Grundsubstanz nur per diffusionem versorgt. Bedingt durch diese limitierte nutritive<br />

Versorgung wird das tendinöse Gewebe zu einer braditrophen Substanz (97). Aström et<br />

al. (6) konnten einen erniedrigten Blutfluss innerhalb der Sehne mit zunehmendem Alter feststellen.<br />

Kvist et al. (110) gelang es durch elektronenmikroskopische Untersuchungen einen<br />

Zusammenhang nachzuweisen zwischen einer insuffizienten Gefäßversorgung und einer A-<br />

chillessehnenruptur.<br />

Andere Erklärungsansätze beschreiben bei älteren Menschen die fettige Degeneration und<br />

Sehnensklerosierung <strong>als</strong> einen prädisponierenden Faktor für eine <strong>Sehnenruptur</strong> (174). Pathologische<br />

Sehnenveränderungen, wie beispielsweise die fettige oder cystische, die myxoide<br />

oder die calcifizierende Degeneration, nehmen mit zunehmendem Alter zu und verändern<br />

die Sehnenarchitektur (19). Eine Korrelation zwischen zunehmendem Alter und einem schwereren<br />

Grad der histopathologischen Veränderung konnten auch Aström et al. (5) in ihrem Patientengut<br />

bestätigen.<br />

Bei einer speziellen Betrachtung der einzelnen Sehnen erkennt man in der Literatur bestimmte<br />

Trends, die eine altersbedingte Ruptur dieser Sehnen zu erklären versuchen.<br />

Nach Resch et al. (180) nimmt sowohl die Anzahl der Rupturen in der Rotatorenmanschette<br />

<strong>als</strong> auch deren Ausmaße mit zunehmendem Alter zu. Auffällig ist eine Zunahme der Rupturen<br />

in der Schulter der dominanten Körperhälfte und auch das überdurchschnittliche Auftreten<br />

im Zusammenhang mit harter körperlicher Arbeit; dieses könnte einen Hinweis geben, dass<br />

mechanisch bedingte degenerative <strong>Veränderungen</strong> einen besonderen Stellenwert bei der Rupturgenese<br />

haben.<br />

Für die lange Bizepssehne wurde in Belastungstests eine Korrelation von Alter und Reißfestigkeit<br />

der Sehne aufgezeigt. Die Stabilität der langen Bizepssehne nimmt bis zu einem Alter<br />

von 35 Jahren zu, um dann mit zunehmendem Alter wieder weniger belastbar zu werden<br />

(57,94). Hier konnte gezeigt werden, dass die abnehmende Reißfestigkeit der Sehne mit dem<br />

zunehmenden Alter korreliert. Eine Erklärungsmöglichkeit dieser Abnahme der Reißfestigkeit<br />

könnte darin zu finden sein, dass mit etwa 30 Jahren deutliche skleröse Wandveränderungen<br />

der nutritiven Gefäße in dem Peritendinosum internum an Häufigkeit zunehmen<br />

(13,38,59). In unserem Patientengut mit Bizepssehnenrupturen konnten wir, da keine experimentellen<br />

Versuche über die Reißfestigkeit der Sehnen durchgeführt wurden, eine Abnahme<br />

der maximalen Belastbarkeit in Korrelation mit dem Alter nicht nachweisen. Anhand der Patientendaten<br />

konnten wir jedoch eine Aussage darüber treffen, in wiefern die Rupturinzidenz

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