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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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rechte Sehne zu 60% (n=3), die distal rechte Sehne zu 20% (n=1) und die distal linke in 20%<br />

(n=1) der Fälle betroffen.<br />

Für den Streckapparat des Kniegelenks sind fünf verschiedene Rupturlokalisationen beschrieben<br />

worden. 1. an der Tuberositas tibiae, 2. im Lig patellae, 3. am distalen Rand der<br />

Patella, 4. durch eine Patellafraktur, 5. in der Quadrizepssehne (12). Nach übereinstimmender<br />

Meinung mehrerer Autoren reißt die Quadrizepssehne meist bei älteren Männern an einer<br />

Stelle wo schon vorbestehende histopathologische <strong>Veränderungen</strong> nachweisbar sind. Diese<br />

Stelle befindet sich etwa 2 cm oberhalb der Insertion in der Patella (27,197,205,228). Evans et<br />

al. (49) beschreiben im „Skeletal Trauma“ den proximalen Rand der Patella <strong>als</strong> Hauptlokalisation<br />

für eine Quadrizepssehnenruptur nach einer totalen Patellektomie. In unserem Patientengut<br />

konnten wir keine ausgeprägte Zunahme der Rupturinzidenz zwischen den Altersintervallen<br />

20 bis 40, 40 bis 60 und 60 bis 80 Jahren feststellen. Ein Zusammenhang zwischen zunehmendem<br />

Alter und vorbestehenden <strong>Veränderungen</strong> des tendinösen Gewebes waren statistisch<br />

nicht signifikant. 60% der histologisch untersuchten Quadrizepssehnen wiesen nicht<br />

einmal histologische Vorschäden der Sehne auf. Dieses könnte gegen eine degenerative Vorschädigung<br />

der Quadrizepssehne durch altersbedingte Faktoren sprechen. Die Sehne des M.<br />

quadriceps femoris rupturierte in 64% der Fälle auf der linken Seite. Eine genaue Lokalisation<br />

bezüglich der Rupturhöhe konnte der Akte nicht entnommen werden.<br />

Die Achillessehne rupturiert nach den Erkenntnissen Zwipps (252) in 88% in der Sehnentaille,<br />

in 10% im proximale Drittel und in 2% der Patienten in dem calcaneusnahen Drittel. Eine<br />

mögliche Ursache für diese Verteilung könnte in einer vermehrten degenerativen Vorschädigung<br />

der Sehnetaille sein. Aström et al. (5) fanden in ihrem untersuchten Patientengut bei<br />

80% der Achillessehnen, dass Zeichen einer Tendopathie im mittleren Drittel oder auch beim<br />

distalen Sehnenansatz zu finden waren. Wie bereits bei der Pathogenese beschrieben, könnte<br />

dies durch die spezielle Gefäßversorgung der Sehne (28,51,74,111,182), jedoch ebenso durch<br />

multiple Ursachen anderer Genese bedingt sein.<br />

Die Achillessehnen unserer Patienten waren zu 48% linksseitig; in 50% der Fälle war die<br />

rechte Seite betroffen und bei 2% der Fälle kam es zu einer beidseitige Ruptur. Auch bei diesen<br />

Daten konnten wir nicht auf die exakte Rupturhöhe der Sehne schließen.

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