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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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4.3 Verletzungsformen der Sehnen<br />

Unter den verschiedenen Verletzungsformen wird unterschieden zwischen direkt auf die Sehne<br />

treffenden Traumata und den indirekten Belastungsspitzen, welche die Sehne durch eine<br />

indirekte Kraftausübung schädigen können.<br />

Direkte Traumen können in scharfe und stumpfe Traumen kategorisiert werden. Diese können<br />

dann sowohl den Muskelbauch <strong>als</strong> auch den muskulotendinösen Übergang treffen.<br />

Indirekte Traumen können verschiedene Belastungsqualitäten, wie beispielsweise langsam<br />

oder schnell einwirkende, isometrische oder isotone aufweisen. Die Gewalteinwirkung kann<br />

langsam zunehmend, plötzlich überraschend oder auch bewusst auf die Sehne treffen.<br />

4.4 Histopathologie und histologische Untersuchung rupturierter Sehnen<br />

Histopathologie des tendinösen Gewebes:<br />

Die vasale Versorgung der Sehnen reicht nur bis zu den äußeren Schichten des sekundären<br />

Sehnenbündels. Aufgrund dieser Ernährungssituation werden die primären Bündel, die Fibrozyten<br />

und die Grundsubstanz nur per diffusionem versorgt. Durch diese limitierte nutritive<br />

Versorgung wird das tendinöse Gewebe zu einer braditrophen Substanz (97,189).<br />

Kommt es nun im Zusammenhang mit der physiologischen Gewebsalterung zu einer Sklerosierung<br />

dieser im Peritendineum internum gelegenen Gefäße, wird die Diffusionskapazität der<br />

nutritiven Substanzen eingeschränkt. Damit kann es zu einer hypoxischen Schädigung der<br />

Zelle kommen, welche sich in einer insuffizienten Proteinsynthese <strong>zur</strong> Fibrillenregeneration<br />

und in einer Fibrozytenmembraninsuffizienz wiederspiegelt. Im mikroskopischen Präparat<br />

sind diese <strong>Veränderungen</strong> <strong>als</strong> hydropische Zellveränderungen und schließlich <strong>als</strong> Nekrose<br />

oder Apoptose zu diagnostizieren (13,38,59).<br />

Als weitere degenerative <strong>Veränderungen</strong> kennen wir beispielsweise Verkalkungen, welche<br />

durch eine „fibrocartilaginäre Transformation“ (176) entstehen können. Hier kommt es im<br />

tendinösen Gewebe durch die Nekrobiose zu einem sauren Milieu, welches eine Aktivierung<br />

der lysosomalen Enzyme <strong>zur</strong> Folge hat. Dieses wirkt sich auf den Elektrolythaushalt insofern<br />

aus, dass sie zu einem lokalen Anstieg der Calciumionkonzentration führt. Im Laufe der sekundären<br />

Alkalisierung kann es nun vermehrt zu einer Kristallbildung kommen (59,229).

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