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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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zieren der tendinösen Fibrillen, <strong>zur</strong> Folge hat, und der Echogenitätsabnahme im sonographischen<br />

Befund. Diese <strong>Veränderungen</strong> können in Abhängigkeit vom Schweregrad der Degeneration<br />

bis zum Reflexionsverlust führen. Reflexionsverstärkungen können Hinweise auf Verkalkungen<br />

oder auch auf reparative Prozesse mit zellreichem Granulationsgewebe geben.<br />

Vorkommen können diese <strong>als</strong> Begrenzung von echoarmen Arealen oder unmittelbar benachbart<br />

zu Rupturen, wo meist ein „zentraler echogener Streifen“ (97,189) zu finden ist. Mineralhaltige<br />

Strukturen, wie zum Beispiel Kalk oder auch Knochen weisen einen dorsal gelegenen<br />

Schallschatten auf. Nach Katthagen et al. (97,189) sind physiologischerweise keine Umfangsunterschiede<br />

der Rotatorenmanschettensehnen verschiedener Seiten zu erkennen. So sind<br />

diesbezüglich auch Seitendifferenzen <strong>als</strong> pathologisches Diagnosekriterium zu werten (142).<br />

Eine degenerativ vorgeschädigte Sehne kann verschmälert, oder bei einer starken Verkalkung<br />

des tendinösen Gewebes auch verbreitert sein. Die Aussagekraft des Seitenvergleiches verliert<br />

jedoch dann an Wert, wenn durch beidseitige degenerative Vorgänge morphologische Änderungen<br />

auf beiden Seiten aufgetreten sind. Diese seitenvergleichende Diagnostik wird gerne<br />

zum Artefaktausschluss bei Verdacht auf <strong>Sehnenruptur</strong>en angewandt (97,189). Oft können<br />

rupturierte Bizepssehnen schon im Rahmen einer Inspektion durch einen Seitenvergleich der<br />

Oberarmumfänge diagnostiziert werden. Diese einfache Diagnostik kann ebenso auf Quadrizepssehnen<br />

und Achillessehnenrupturen angewandt werden. Diese recht simple Diagnostik ist<br />

bei jeder Inspektion für die Prognose des Patienten von Bedeutung. Groher et al. (62) postulierten<br />

schon in den späten Sechzigern (1968) einen Zusammenhang zwischen einem verspäteten<br />

Therapiebeginn und einem Funktionsdefizit nach Bizepssehnenrissen.<br />

Als weitere Diagnostik ist die konventionelle Computertomographie zwar in jüngerer Zeit<br />

eine immer bekannter werdende Methode für die Diagnostik bei ossären Strukturen, jedoch<br />

bringt sie in der Diagnostik von Weichteilen keinen nennenswerten diagnostischen Zugewinn.<br />

Sehr gute Ergebnisse werden jedoch bei der Arthrographie, einer Kombination von CT und<br />

konventioneller Arthrographie, erzielt. Diese hat gleich der Kernspintomographie in Anbetracht<br />

ihrer Sensitivität und ihrer Spezifität einen Vorteil gegenüber der Sonographie. Nachteilhaft<br />

ist hier der enorme Kostenaufwand und die möglichen Komplikation einer invasiven<br />

Diagnostik bei der Arthrographie (97,189).<br />

Eine weitere invasive Diagnostik ist die Arthroskopie. Dieses recht aufwendige Verfahren hat<br />

seine Vorzüge bei der Exploration von Weichteilverletzungen mit bestehender Instabilität des<br />

Gelenks. Die Arthroskopie beinhaltet zusätzlich die Möglichkeit direkt therapeutische Maßnahmen<br />

ausüben zu können, wie beispielsweise bei der Entfernung freier Gelenkkörper, einer

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