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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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76<br />

7.4 Adäquates Trauma <strong>als</strong> rupturauslösendes Ereignis<br />

Im Rahmen der Erforschung der Rupturpathogenese großer Sehnen, kommt der Messung der<br />

maximalen Belastbarkeit einer Sehne ein besonderer Stellenwert zu. Diese Ergebnisse ermöglichen<br />

ein Widerlegen der These, dass Sehnen definitiv degenerativ vorgeschädigt sein müssen,<br />

um zu rupturieren.<br />

Ziel dieser Untersuchung ist es, bestimmte Werte für die maximale Belastbarkeit der einzelnen<br />

großen Sehnen zu eruieren. Diese können mit experimentellen Werten für maximale die<br />

Belastbarkeit der Sehnen im Rahmen bestimmter Beanspruchungen verglichen werden, um<br />

Rückschlüsse auf die Rupturgenese ziehen zu können. So kann es nach Baird et al. (9) und<br />

Moyer et al. (147) bei einer vorher gesunden Sehne <strong>zur</strong> Ruptur kommen, wenn ein adäquates<br />

Trauma vorliegt.<br />

Das Lig. Patellae beispielsweise ist bei Erwachsenen 25 bis 40 mm breit und etwa 40 bis<br />

60 mm lang (228). Es wurde gezeigt, dass die Quadrizepssehne eine Reißfestigkeit von 30<br />

kg/mm aufweist. Die geschätzte Kraft, die zu einer Ruptur führen würde, ist nach Tria J. und<br />

Alicia A. (228) und Zernickeet al. (250) somit das 17,5-fache des durchschnittlichen Körpergewichtes.<br />

Diese Belastung kann bei einer Beugestellung der unteren Extremität auf die Sehne<br />

einwirken. Auf diese Weise könnte es auch ohne prädisponierende Vorerkrankungen der<br />

Sehne, zu einer pathologischen Ruptur kommen (228).<br />

Zernike et al. (250) gelang es in kinetischen Analysen zu beweisen, dass eine Ruptur des Lig.<br />

patellae besonders vom Charakter der einwirkenden Kraft abhängig sei. Schnell einwirkende<br />

starke Kräfte konnten Rupturen gesunder Sehnen auslösen. Hierbei ist besonders von Bedeutung,<br />

dass dynamische Kräfte, wie sie beim Sport einwirken, eine wesentlich stärkere Belastung<br />

darstellen, <strong>als</strong> statische Belastungen.<br />

Schneider und Grilli (191) fanden heraus, dass die Achillessehnen zwar die stärkste Sehne<br />

des menschlichen Körpers ist, jedoch die ungünstigste Relation zum dazugehörigen Muskel<br />

aufweise. Die Querschnittsrelation normaler Muskel-Sehnen- Einheiten liegt bei 1:50 bis<br />

1:100; die der Achillessehne jedoch nur bei 1:120 bis 1:150. Zwipp H. (252) beschreibt die<br />

statische Reißfestigkeit einer Achillessehne <strong>als</strong> 250 bis 400 kp, die dynamische <strong>als</strong> 535 bis<br />

930 kp. Er beruft sich hier auf andere Literaturangaben (1,60,217,237,238). Andere Messversuche<br />

zeigten für eine Achillessehne mit einer Querschnittsfläche von 70 mm² eine Maximalbelastbarkeit<br />

von 360 bis 420 kp (248).<br />

In diesem Zusammenhang erwähnt Heger (76) eine Belastung für die Achillessehne beim<br />

Weitsprung von 1500 kp, beim Hochsprung von 1200 kp und im ungünstigen Fall, beim Zu-

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