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Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

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22<br />

• Corakoidrefixation: Die Fixation des proximalen Endes des distalen Sehnenstumpfs<br />

am Prozessus corakoideus scapulae wurde 1954 von DePalma et al. (43) vorgestellt.<br />

• Refixation des distalen Bizepssehnenstumpfes über ein queres Bohrloch am proximalen<br />

Humerus (40)<br />

• Tendodese (z.B. nach Post): Hitchcock et al. beschrieben 1948 die Refixation des<br />

distalen Stumpfes unter einem osteoperiostalen Flap im Sulcus intertuberkularis<br />

(82,173).<br />

• Refixation des proximalen Sehnenendes am Tuberkulum majus (222)<br />

• Refixation des proximalen Sehnenendes am Caput breve M. bicipitis brachii<br />

(2,14,149,179).<br />

• Refixation des distalen Stumpfes an der Gelenkkapsel des Artikulatio humeri (2).<br />

Als weit verbreitete Operationsverfahren gelten heute die Corakoidrefixation und die Schlüssellochplastik<br />

<strong>als</strong> suffiziente Refixationsmaßnahmen bei der proximalen Bizepssehnen-ruptur.<br />

Die Flexor- <strong>als</strong> auch die Supinatorfunktion des Muskels bleiben hier erhalten (222). Bei der<br />

Corakoidrefixation ist die veränderte anatomische Anordnung und die damit geänderte Richtung<br />

der Kraftausübung <strong>als</strong> nachteilig anzusehen. Durch die fast parallel laufende Wirkungsachse<br />

beider Bizepsköpfe und der damit verbundenen Kraftzunahme kann es zu einer kranialen<br />

Luxation des Humeruskopfes und zu einer Druckschädigung der übrigen Muskeln der<br />

Rotatorenmanschette kommen (68,97,222). Im Gegensatz dazu wird bei der Schlüssellochplastik<br />

die alte Funktion des Caput longum in der Artikulatio humeri weitgehend wieder hergestellt.<br />

Der axial-distal gerichtete Zug der im Schlüsselloch fixierten Sehne bewirkt eine effiziente<br />

Zentrierung des Humeruskopfes in der Cavitas glenoidalis. Nachteilig bei diesem<br />

operativen Verfahren ist jedoch eine mechanische Schwächung der Knochenstatik, welche an<br />

der Stelle des Schlüssellochs zu einer vermehrten Inzidenz spontaner Frakturen führt<br />

(40,222).<br />

Nach Theermann et al. (222) werden heute andere Techniken, wie z.B. die Refixation am Tuberkulum<br />

majus nicht mehr empfohlen, da hier mit einem vermehrten Auftreten eines künstlichen<br />

Impingementsyndroms zu rechnen ist. Auch bei der Refixation am Caput breve berichten<br />

Aldinger et al. (2) von Muskelbauchdistalisierungen an über 16 von 23 operierten Patienten.<br />

Diese Operationsmethode sollte <strong>als</strong>o für solche Fälle verbleiben, in denen durch eine<br />

starke Retraktion des Sehnendes keine weiter proximal gelegene Struktur erreicht werden<br />

kann. In diesem Zusammenhang mag die Wiederherstellung der physiologischen Muskellänge<br />

von Bedeutung sein. So publizieren Stoboy (208) und Henatsch (80) einen Zusammenhang<br />

zwischen <strong>Sehnenruptur</strong>en und einer un<strong>zur</strong>eichend wiederhergestellten Muskelausgangslänge.

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