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WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

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Risiko- und Schutzfaktoren im Leben der Kinder von Eltern mit geistiger Behinderung<br />

Es liegen keine Untersuchungen zur geschlechtspezifischen Ausprägung der Risiken vor<br />

(vgl. Sanders 2008, S. 173).<br />

3.1.2 Altersabhängige Ausprägung der Risiken<br />

Die dargestellten Risiken für die Entwicklung verändern sich mit dem Alter der Kinder<br />

(vgl. Sanders 2008, S. 173). Die Unterscheidung nach den Phasen des Säuglings- und<br />

Kleinkindalters, der Schulzeit, der Pubertät und letztendlich der Zeit des Erwachsenenalters<br />

ermöglicht eine weitere Konkretisierung der Risikofaktoren. Diese werden nachfolgend<br />

aufgezeigt.<br />

Säuglings- und Kleinkindalter<br />

Zum Teil werden bereits pränatale Gefahren für Föten angeführt, da Mütter mit einer geistigen<br />

Behinderung in der Zeit der Schwangerschaft vermehrt psychosozialen Stresssituationen<br />

ausgesetzt sind (vgl. Sanders 2008, S. 174). In diesem Zusammenhang wird ihnen<br />

meist unangemessenes Verhalten während der Schwangerschaft unterstellt. Viele Mütter<br />

verheimlichen die Schwangerschaft bis fast zur Geburt, nehmen Medikamente ein (z. B.<br />

aufgrund ihrer Epilepsie) und unterliegen allgemein einem relativ unzureichenden Gesundheitszustand.<br />

Diese Umstände können das Kind möglicherweise gefährden (vgl. Sanders<br />

2008, S. 174). Die elterlichen Kompetenzen bezüglich des Umgangs mit einem Kleinkind<br />

werden häufig in Frage gestellt. Viele Fachkräfte haben insbesondere bei Säuglingen<br />

hohe Befürchtungen um deren Wohl. Das Neugeborene scheint besonders verletzlich und<br />

schutzbedürftig (vgl. Pixa-Kettner 2003, S. 19). Als Beispiele für Gesundheitsgefährdungen<br />

werden unzureichende Ernährung, Beruhigung des Babys mit Schokolade oder mangelnde<br />

Hygiene angeführt. Darüber hinaus sind einige Menschen mit geistiger Behinderung<br />

nicht oder nur beschränkt in der Lage, zu lesen (vgl. McGaw 1995, S. 53; vgl. Sanders<br />

2008, S. 174), so dass sich z. B. der Erwerb altersgemäßer Nahrung oder passender<br />

Windelgrößen als Barriere herausstellt. Hindernisse können ebenso auftauchen, wenn es<br />

darum geht, angemessen auf Krankheiten des Kindes zu reagieren oder Gefahren abzuschätzen.<br />

Es lassen sich Beispiele finden, in denen die mangelhafte Versorgung von Kleinkindern zu<br />

lebensgefährlichen Situationen führte (vgl. Sanders 2008, S. 175). Allerdings ist hier von<br />

Ausnahmefällen zu sprechen.<br />

In der Literatur wird wiederkehrend angeführt, dass es Eltern mit geistiger Behinderung<br />

schwer fällt, sich auf die schnellen Entwicklungsprozesse der Kinder einzustellen und sich<br />

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