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WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

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Risiko- und Schutzfaktoren im Leben der Kinder von Eltern mit geistiger Behinderung<br />

Wenn intuitive elterliche Kompetenzen nicht blockiert sind, sorgen sie besonders in den<br />

ersten Lebensmonaten für eine optimale Anpassung des elterlichen Verhaltens an die kindlichen<br />

Bedürfnisse. Insofern bilden intuitive elterliche Kompetenzen die Basis für eine<br />

gelungene Eltern-Kind-Beziehung und eine sichere Bindung (vgl. Pixa-Kettner/Sauer<br />

2008, S. 231f).<br />

Außerdem wurde in einer Untersuchung belegt, dass es für jüngere Kinder günstiger ist, in<br />

einem als „schlecht“ bezeichneten Elternhaus zu leben, als in ständig wechselnden Heimen<br />

oder Pflegefamilien (vgl. Vlasak 2006, S. 9).<br />

Es zeigt sich, dass eine bedingungslose Akzeptanz der elterlichen Behinderung in der Familie<br />

die Situation der Kinder enorm erleichtern kann. Der familiäre Rückhalt ermöglicht<br />

es ihnen, die Behinderung der Eltern nicht erklären oder entschuldigen zu müssen (vgl.<br />

Sanders 2008, S. 186).<br />

Ebenso ist es für ein Kind von Vorteil, wenn seine Eltern präsent sind und die Gelegenheit<br />

haben, ihre Elternverantwortung autonom zu übernehmen. Dies beinhaltet auch selbstbestimmte<br />

Lebensbedingungen, beispielsweise in der eigenen Wohnung zu leben (vgl. Sanders<br />

2008, S. 186).<br />

Eine weitere bedeutsame Ressource ist das Aufwachsen mit Geschwistern (vgl. BZgA<br />

2009, S. 99). Positive Beziehungen zwischen Geschwistern werden generell als förderlich<br />

für die Entwicklung betrachtet. Es wird angenommen, dass die frühen Geschwisterbeziehungen<br />

ein Umfeld bieten, in welchem moralisches Denken, Konfliktlösung und soziales<br />

Verständnis geübt und erprobt werden können (vgl. BZgA 2009, S. 99). Die Verantwortung<br />

für mehrere Kinder wird zwar für Eltern mit geistiger Behinderung als Überforderungsrisiko<br />

eingeschätzt, die Geschwisterbeziehung ermöglicht für die Kinder jedoch die<br />

Entwicklung eines stärkeren Selbstbewusstseins, Anregung und eine allgemein bessere<br />

Förderung (vgl. Sanders 2008, S. 187).<br />

3.2.3 Soziale Schutzfaktoren<br />

Als soziale Schutzfaktoren (vgl. BZgA 2009, S. 8) lassen sich u. a. Erwachsene als Rollenmodelle/Beziehung<br />

zu Erwachsenen, Kontakte zu Gleichaltrigen, soziale Unterstützung<br />

sowie Qualität der Bildungsinstitutionen herausstellen.<br />

Wenn eine erwachsene Person außerhalb der Familie zur Verfügung steht, kann dieser<br />

Umstand einem Kind Sicherheit vermitteln, das Bindungsverhalten fördern sowie Entwicklungsverzögerungen<br />

kompensieren (vgl. BZgA 2009, S. 106; vgl. Sanders 2008, S. 188).<br />

Diese Funktion kann sowohl ein Nachbar oder eine Freundin der Familie übernehmen als<br />

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