21.11.2013 Aufrufe

WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Risiko- und Schutzfaktoren im Leben der Kinder von Eltern mit geistiger Behinderung<br />

Selbstbildes unterstützen und damit protektiv auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen<br />

wirken.<br />

Inwieweit Förderung durch Einrichtungen wie Kindertagesstätte, Hort, Schule usw. ausreicht,<br />

ist jedoch umstritten (vgl. Sanders 2008, S. 189).<br />

3.2.4 Resümee zu den Schutzfaktoren<br />

Es lässt sich erkennen, dass die Resilienzperspektive den professionellen Blick auf die Lebenssituation<br />

der Kinder geistig behinderter Eltern erweitert. Biografien werden nicht mehr<br />

ausschließlich unter den Gesichtspunkten Vulnerabilität und Belastung betrachtet, sondern<br />

es werden Stärken und Widerstandskräfte erschlossen (vgl. Sanders 2008, S. 190).<br />

Festzustellen ist, dass die Anwesenheit von einem oder mehreren Risikofaktoren nicht<br />

zwingend bedeutet, dass die kindliche Entwicklung negativ verläuft. Allerdings stellt sich<br />

über die Anwesenheit protektiver Faktoren keine Garantie ein, dass eine belastende Situation<br />

bewältigt wird (vgl. Prangenberg 2002, S. 109).<br />

Das Modell der Resilienz folgt nicht der Vorstellung eines polarisierenden Gegenübers<br />

belastender und schützender Faktoren, sondern zeigt sich vielmehr interagierend. Insofern<br />

sollte die individuelle Lebenssituation eines Kindes als komplexer Bedingungszusammenhang<br />

zwischen elterlicher Kompetenz, kindlicher Entwicklung und Qualität des späteren<br />

Lebens als Erwachsene betrachtet werden. Neben Faktoren, welche protektiv wirken, sollte<br />

beachtet werden, dass sowohl positive als auch negative frühkindliche Prägungen durch die<br />

spätere Lebenserfahrung modifiziert werden können (vgl. Sanders 2008, S. 191).<br />

Wie bereits angesprochen, sind Kinder keine hilflosen Opfer ihrer Lebensumstände, die<br />

zwangsläufig verhaltensauffällig werden. Die Tatsache, ein Kind von Eltern mit geistiger<br />

Behinderung zu sein, erweist sich als kein zuverlässiger Indikator für eine belastende Lebenssituation<br />

oder eine ungünstige Entwicklung (vgl. Sanders 2008, S. 191f).<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!