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WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

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Schlussbetrachtung<br />

6. Schlussbetrachtung<br />

Zu Beginn der Arbeit stand ich der Thematik Elternschaft und geistige Behinderung etwas<br />

vorsichtig gegenüber und meine Gefühle diesbezüglich waren von hoher Ambivalenz geprägt.<br />

Da die Bearbeitung der Diplomarbeit jedoch als Lernprozess zu verstehen ist, kann<br />

ich retrospektiv sagen, dass sich meine Sichtweise diesbezüglich erweitert hat. Ich bemerke,<br />

dass ich in meiner Wahrnehmung weitaus sensibilisierter bin, wenn es um Menschen<br />

mit geistiger Behinderung, insbesondere um eine Elternschaft, geht.<br />

Ich war erstaunt, dass sich relativ viel Literatur zu diesem Thema finden lässt und hier bereits<br />

einige wissenschaftliche Auseinandersetzungen stattfanden.<br />

Das Thema Elternschaft und geistige Behinderung hat sich als sehr komplex herausgestellt<br />

und ich habe in meiner Arbeit versucht, bedeutende Aspekte diesbezüglich einzubringen<br />

und essentielle Fragen zu klären. Deshalb sei hier eine Zusammenfassung der wesentlichen<br />

Ergebnisse dargestellt:<br />

Die wichtigste Erkenntnis aus dem ersten Kapitel ist die Betrachtung von Behinderung als<br />

mehrdimensionales und relationales Phänomen. Dies ermöglicht einen ressourcenorientierten<br />

Blick, bei welchem Behinderung nicht als individuelles Attribut gesehen wird, sondern<br />

den Menschen ganzheitlich in seinem ökologischen Kontext.<br />

Eine bedeutende Feststellung im zweiten Kapitel zeigte, dass trotz veränderter Sichtweisen<br />

zum Thema Elternschaft und geistige Behinderung ein Spannungsfeld vorliegt, indem über<br />

das Recht auf gelebte Elternschaft einerseits und über das Kindeswohl sowie das Recht auf<br />

eine angemessene Entwicklung der Kinder andererseits debattiert wird. Dies wird vor allem<br />

im Umgang mit dem Kinderwunsch geistig behinderter Menschen deutlich. Daher ist<br />

kompetente Beratung und Unterstützung noch vor der Schwangerschaft von hoher Relevanz.<br />

Prävention gilt hier als ein wichtiger Aspekt – jedoch sollte nicht einer Elternschaft<br />

vorgebeugt werden, sondern eventuellen Barrieren. Deshalb stehen Aufklärung und Informationen<br />

im Vordergrund sowie entsprechende Unterstützung zur Vorbereitung einer Elternschaft.<br />

Bedeutend war auch die Klärung einiger rechtlicher Fragen, die in diesem Kontext<br />

eine Rolle spielen. Bei der Herstellung von Zusammenhängen elterlicher Behinderung<br />

und kindlicher Entwicklung ist zwar erkennbar, dass die Forschung Defizite bei Kindern<br />

geistig behinderter Eltern in einigen Bereichen aufweisen konnte, diese sich jedoch relativieren<br />

lassen. Studien scheinen eher defizitorientiert zu sein. Außerdem sind einige Entwicklungsbereiche<br />

der Kinder in der Forschung noch nicht weitgehend untersucht. Hinzu<br />

kommt, dass Beeinträchtigungen mit unzureichenden Umweltbedingungen zusammenhän-<br />

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