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WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

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Elterliche Kompetenz von Menschen mit geistiger Behinderung<br />

Die Erhebungen werden im dritten Abschnitt noch weiter zusammengefasst. Hier soll erkennbar<br />

sein, in welchen Bereichen besondere Dringlichkeit der Unterstützung besteht.<br />

Risikoerfassung und Programmplanung werden so erleichtert (vgl. Pixa-Kettner/Sauer<br />

2008, S. 242). Die Auswertung findet nach festgelegten Kriterien statt.<br />

Auch wenn die Darstellung beider Modelle nur kurz skizziert wurde, ist zu erkennen, dass<br />

elterliche Kompetenz nicht als isoliert zu bewertende Eigenschaft verstanden wird (vgl.<br />

Prangenberg 2002, S. 78), sondern als „Schnittmenge“ verschiedener Bereiche von Umweltbedingungen,<br />

elterlicher Alltagsfähigkeit und familiärer Hintergründe. Das PAM ist<br />

ein sehr umfangreiches Verfahren, welches versucht, die hochkomplexen Fähig- und Fertigkeiten<br />

im Zusammenhang mit elterlicher Kompetenz zu erfassen. Die Ergebnisse dienen<br />

dazu, dass sie in ein Unterstützungsprogramm für jene Eltern münden. Die Hilfestellung<br />

orientiert sich dann konkret am Alltagsverhalten (vgl. Pixa-Kettner/Sauer 2008, S. 243).<br />

Zu bedenken ist jedoch, dass beide Modelle die Bedeutung des Kindes in der Familie sowie<br />

Aspekte der Beziehungsebene vernachlässigen (vgl. Prangenberg 2002, S. 78). Hinzu<br />

kommt, dass es sich um ein sehr aufwendiges Verfahren handelt (vgl. Pixa-Kettner/Sauer<br />

2008, S. 243), welches die Eltern eventuell überfordern könnte. Weiterhin muss in Betracht<br />

gezogen werden, dass hier ebenso subjektive Maßstäbe einfließen können.<br />

Doch das PAM sollte nicht die Beurteilung des Einzelfalles ersetzen, sondern als Hilfestellung<br />

für die Familie und für das entsprechende Fachpersonal dienen (vgl. Pixa-Kettner/<br />

Sauer 2008, S. 236).<br />

5.3 Soziale Unterstützungsnetzwerke<br />

Elterliche Kompetenz geistig behinderter Mütter und Väter ist wesentlich von der Qualität<br />

und Bereitstellung sozialer Unterstützungsnetzwerke abhängig (vgl. Bargfrede 2008, S.<br />

283, vgl. Sanders 2008, S. 189). Dies wird nachstehend aufgezeigt. Anschließend wird<br />

beleuchtet, welche Aufgaben sich daraus für die professionelle Unterstützung ergeben.<br />

Unter sozialer Unterstützung sind Ressourcen zu verstehen, „die andere Menschen bereitstellen,<br />

indem sie die Botschaft vermitteln, dass man geliebt, umsorgt und wertgeschätzt<br />

und in einem Netz von Kommunikation und gegenseitiger Verpflichtung verbunden ist“<br />

(Zimbardo/Gerrig 2004, S. 579). In diesem Zusammenhang spricht man von sozioemotionaler<br />

Unterstützung. Als weitere Formen (vgl. Zimbardo/Gerrig 2004, S. 579) gelten die<br />

materielle Unterstützung (z. B. Geld, Wohnung) sowie die informationale Unterstützung<br />

(z. B. Rat, Feedback, Informationen). Jeder, mit dem wir eine wichtige soziale Beziehung<br />

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