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WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

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Elterliche Kompetenz von Menschen mit geistiger Behinderung<br />

5. Elterliche Kompetenz von Menschen mit geistiger Behinderung<br />

Die Frage, was eine kompetente Erziehung von einer mangelnden unterscheidet, ist so alt<br />

wie die Frage nach Erziehung überhaupt (vgl. Tschöpe-Scheffler 2005, S. 68). Im Zusammenhang<br />

mit einer Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung stellt sich darüber<br />

hinaus die Frage, inwiefern diese über die erforderlichen erzieherischen Kompetenzen<br />

verfügen, um dem Kindeswohl gerecht zu werden und ihren Kindern eine adäquate Entwicklung<br />

zu gewährleisten (vgl. Pixa-Kettner/Sauer 2008, S. 219). Dass elterliche Kompetenz<br />

jedoch kein individuelles Attribut ist, sondern sich erst im gesamten ökologischen<br />

Lebenskontext der jeweiligen Person konstituieren kann (vgl. Sparenberg 2001, S. 113),<br />

wird in diesem Kapitel aufgezeigt. Dazu wird vorerst geklärt, was unter elterlichen Kompetenzen<br />

zu verstehen ist. Als wichtige Modelle zur Erfassung jener Kompetenzen sowie<br />

Unterstützungsbedarf bei Eltern mit geistiger Behinderung gelten das „Parental Skills Model“<br />

und das „Parent Assessment Manual“ (vgl. Pixa-Kettner/Sauer 2008). Diese werden<br />

daher kurz skizziert. Außerdem wird aufgezeigt, dass Unterstützungsnetzwerke einen bedeutenden<br />

Einfluss auf die elterliche Kompetenz haben. Als Abschluss des Kapitels wird<br />

eine Handlungsempfehlung in Form eines Trainings zur Stärkung elterlicher Kompetenz<br />

bei Müttern und Vätern mit geistiger Behinderung vorgestellt.<br />

5.1 Elterliche Kompetenzen<br />

Nachfolgend wird dargelegt, dass elterliche Kompetenzen im Kontext der Lebensbedingungen<br />

der Mütter und Väter betrachtet werden müssen (vgl. Sparenberg 2001, S. 113).<br />

Weiterhin wird aufgezeigt, dass erzieherisch kompetentes Handeln ebenfalls bedeutet, aktiv<br />

die Elternverantwortung wahrzunehmen, was einen anderen Blick auf die elterlichen<br />

Kompetenzen von Müttern und Vätern mit geistiger Behinderung wirft.<br />

Vorstellungen vom Ideal des „perfekten Kindes“ und das „Gebot optimaler Förderung“<br />

haben schwerwiegende Konsequenzen für die heutige Rolle der Eltern (vgl. Sparenberg<br />

2001, S. 111). Diese müssen wissen, wie sie in konkreten Situationen handeln sollen. Mütter<br />

und Väter müssen sich immer wieder bewusst werden, dass sie auf die Entwicklung<br />

ihrer Kinder Einfluss nehmen. Diese Einflussnahme resultiert aus der Eltern-Kind-<br />

Beziehung sowie aus dem erzieherischen Handeln (vgl. BMFSFJ 2005, S. 11). Die Konfrontation<br />

mit den hohen Anforderungen, die eine Elternschaft mit sich bringt, setzt Eltern<br />

unter einen immensen Leistungsdruck. „[Sie] sollen sich für das Wohlergehen und die<br />

bestmögliche Förderung der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung unter bewusster Res-<br />

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