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WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

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Risiko- und Schutzfaktoren im Leben der Kinder von Eltern mit geistiger Behinderung<br />

Wege des Umgangs miteinander zu finden. Hier besteht allerdings noch Forschungsbedarf<br />

(vgl. Sanders 2008, S. 184f).<br />

3.2.2 Familiäre Schutzfaktoren<br />

Familiäre Schutzfaktoren lassen sich in strukturelle Familienmerkmale, in Merkmale der<br />

Eltern-Kind-Beziehung sowie in positive Geschwisterbeziehungen kategorisieren (BZgA<br />

2009, S. 8).<br />

Strukturelle Familienmerkmale (vgl. BZgA 2009, S. 8f; vgl. Sanders 2008, S. 186) beinhalten<br />

beispielsweise gemeinsame Rituale, Traditionen oder das Eingebundensein in ein<br />

familiäres Netzwerk. Diese Umstände vermitteln Kindern Orientierung, Geborgenheit,<br />

Trost und Unterstützung. Ein enges familiäres Netzwerk gilt als risikomildernder Faktor, z.<br />

B. wenn viele Verwandte, Großeltern usw. zur Verfügung stehen. Für Kinder von Eltern<br />

mit geistiger Behinderung kann vor allem der nicht behinderte Elternteil einen wichtigen<br />

Schutzfaktor darstellen (vgl. Vlasak 2006, S. 3). In diesem Zusammenhang ist kritisch zu<br />

erwähnen, dass Väter (ob sie als geistig behindert gelten oder nicht) von vielen Familienprojekten<br />

ausgeschlossen werden (vgl. Sanders 2008, S. 185). Sie gelten als wesentliche<br />

Ressource für die Kinder. Eine intakte Beziehung der Eltern zueinander ist ebenfalls als<br />

risikomildernd einzuschätzen (vgl. Vlasak 2006, S. 3).<br />

Eine stabile emotionale Eltern-Kind-Beziehung (vgl. Sanders 2008, S. 185) lässt sich als<br />

bedeutendster protektiver Faktor herausstellen. In lebensgeschichtlichen Interviews (vgl.<br />

Prangenberg 2002) berichten erwachsene Kinder von Eltern mit geistiger Behinderung,<br />

dass sie sich trotz zahlreicher familiärer Belastungen von ihren Eltern geliebt fühlten. Eine<br />

positive Beziehung zu mindestens einem Elternteil erwies sich in der Resilienzforschung<br />

als schützend (vgl. BZgA 2009, S. 89). Frühkindliche Beziehungserfahrungen in der Familie<br />

gelten als grundlegend für eine überdauernde resiliente Entwicklung. Dabei ist die Qualität<br />

der Beziehung von größerer Bedeutung als die Struktur der Familie (BZgA 2009, S.<br />

89). In vielen unterstützten Familien wird eine emotionale Bindung zwischen Eltern und<br />

Kind beobachtet. Zu selten wird davon berichtet, inwiefern Eltern mit geistiger Behinderung<br />

über Eigenschaften verfügen, die sich durchaus positiv auf die kindliche Entwicklung<br />

auswirken. Häufig werden elterliche Kompetenzen, wie z. B. das Eingehen auf kindliche<br />

Bedürfnisse oder ein strukturierter Erziehungsstil, wahrgenommen (vgl. Sanders 2008, S.<br />

186).<br />

Innerhalb der Säuglingsforschung ließ sich nachweisen, dass Eltern über die Fähigkeit verfügen,<br />

sich intuitiv an die Bedürfnisse und den Entwicklungsstand ihres Babys anzupassen.<br />

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