21.11.2013 Aufrufe

WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

WENN MAMA UND PAPA ANDERS SIND

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Elterliche Kompetenz von Menschen mit geistiger Behinderung<br />

ist, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Personen oder Einrichtungen treten dann als<br />

Sachverwalter ihrer Kinder auf, um das Kindeswohl sowie eine bestmögliche Persönlichkeitsentwicklung<br />

zu gewährleisten (vgl. Sparenberg 2001, S. 112). Die Beweggründe zur<br />

Delegation der elterlichen Aufgaben an andere Menschen oder Einrichtungen können dabei<br />

sehr unterschiedlich sein. Folgende Umstände lassen sich als Beispiele für die Delegation<br />

elterlicher Aufgaben an eine Lerngruppe anführen (vgl. Sparenberg 2001, S. 112):<br />

Eltern sind erwerbstätig und aus Zeitgründen nicht in der Lage, ihren Kindern bei den<br />

Hausaufgaben zu helfen<br />

Eltern erachten eine Lerngruppe für ihr Kind als pädagogisch sinnvoll<br />

Eltern sind aufgrund ihres eigenen Analphabetismus nicht in der Lage, ihrem Sohn<br />

oder ihrer Tochter bei den Hausarbeiten zu helfen<br />

Das in Kapitel 4.1 beschriebene Elternrecht bzw. die Elternverantwortung (vgl. Maywald<br />

2008, S. 63; vgl. Münder 2008, S. 12) wird deshalb wahrgenommen, weil Mütter und Väter<br />

aktiv Umweltbeziehungen gestalten und koordinieren, die dem Wohl des Kindes dienen.<br />

Das heißt, Eltern müssen sich für ihre Kinder zuständig fühlen, obwohl sie selbst nicht<br />

in der Lage sind, alle elterlichen Aufgaben zu erfüllen (vgl. Sparenberg 2001, S. 112),<br />

denn „eine gelungene Kindheit […] ist nicht nur an die Abwesenheit von Gewalt, Unterdrückung<br />

und Missachtung im familiären Milieu geknüpft, sondern auch an die Übernahme<br />

einer aktiven, kompetenten und verantwortlichen Erziehungsrolle durch die Eltern"<br />

(Levold z. n. Kassoume 2006, Internetquelle).<br />

Dies wirft einen ganz anderen Blick auf die elterlichen Kompetenzen, insbesondere auf<br />

jene geistig behinderter Menschen (vgl. Sparenberg 2001, S. 113) und ermöglicht eine ressourcenorientierte<br />

Perspektive.<br />

Insofern erfordert die aktive Übernahme der Elternverantwortung ein gut funktionierendes<br />

soziales Netzwerk und ist wesentlich von dessen Qualität abhängig (vgl. Bargfrede 2008,<br />

S. 283; vgl. Sanders 2008, S. 189). Dies wird in Kapitel 5.3 erläutert. Zuvor wird die Erfassung<br />

elterlicher Kompetenz an den Modellen „Parental Skills Model“ sowie „Parent<br />

Assessment Manual“ dargelegt.<br />

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!