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Das Wahrnehmungs - Luftwaffe

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prozess die „Entscheidungsebene<br />

drei“, sofern mehrere Optionen für ein<br />

angemessenes Verhalten zur Verfügung<br />

stehen und Erfahrungen bzw.<br />

Wissen aus vorangegangenen ähnlichen<br />

Situationen vorliegen. Dennoch<br />

werden hier deutlich mehr Ressourcen<br />

verbraucht, um eine Entscheidung auf<br />

dieser Anforderungsebene herbeizuführen.<br />

Die Feststellung der Normabweichung<br />

Die Orientiertheit darüber bzw. das<br />

Bewusstsein, dass eine Entscheidung<br />

zu fällen ist, kann zeitgerecht erreicht<br />

werden, wenn die Grenze, an der<br />

spätestens eine Entscheidung zu fällen<br />

ist, bekannt ist. Doch damit nicht genug.<br />

Diese Grenze muss im Kontext<br />

des Vorhabens identifiziert und verbalisiert<br />

18 werden, damit die Reaktionszeiten<br />

nach der Rasmussenleiter<br />

entsprechend verkürzt werden<br />

können.<br />

Grundlage für die Beschreibung<br />

einer Grenze ist die Beschreibung der<br />

Norm mit ihren Toleranzen.<br />

In diesem Beispiel ist die Norm (nor-<br />

mal operating) einer Leistungsanforderung<br />

(LA) mit ihrer Toleranz (never<br />

exceed line) für Tätigkeiten (T) im<br />

Rahmen eines Handlungsabschnitts im<br />

Prinzip dargestellt.<br />

Weitere Leistungsanforderungen in<br />

einem fliegerischen Umfeld können<br />

sich in Anlehnung an Toni Kern (siehe<br />

„Aufmerksamkeit“) auf folgende Bereiche<br />

beziehen:<br />

Die eigene Leistungsfähigkeit<br />

Leistungsfähigkeit des Teams<br />

Leistungsfähigkeit des technischen<br />

Systems<br />

Einsatzbedingungen<br />

Rahmenbedingungen des Umfeldes<br />

Die nächste Grafik zeigt eine Abweichung<br />

von einer definierten Normtoleranz<br />

innerhalb eines Handlungsabschnitts,<br />

die eine Entscheidung erforderlich<br />

macht.<br />

Im günstigsten Fall würde die Entscheidung<br />

bereits mit der Wahrnehmung<br />

der Trendlinie getroffen<br />

werden.<br />

Mit der Benennung einer „never<br />

exceed line“ an der Toleranzgrenze<br />

von Normen ist nur ein Teil für das Ziel<br />

einer zeitlich und qualitativ angemessenen<br />

Entscheidungsfindung getan.<br />

Der andere Teil besteht daraus, diese<br />

Grenze effizient zu überwachen.<br />

Die Überwachung der Norm<br />

Die Qualität jeder Entscheidung<br />

hängt von dem Grad der jeweiligen<br />

Orientiertheit bezüglich des relevanten<br />

Umfeldes, oder anders formuliert, der<br />

jeweiligen Sensibilität des Bewusstseins<br />

ab.<br />

Ein situationsangemessenes Bewusstsein<br />

ist die Voraussetzung für<br />

gute Entscheidungen und gründet<br />

primär auf Fakten. Um die Kontrolle<br />

über den komplexen, dynamischen<br />

Ablauf eines Geschehens zu behalten,<br />

ist die ständige Überwachung der<br />

never exceed lines erforderlich. Dies<br />

geschieht mittels situativer Aufmerksamkeit<br />

(SA), die zielgerichtet<br />

Grenzen überwacht – eine hohe Anforderung<br />

an die menschlichen Fähigkeiten,<br />

die nur unter bestimmten Bedingungen<br />

erbracht werden kann 19 .<br />

Dieser Aspekt wird in einem eigenen<br />

Artikel behandelt.<br />

Nicht genug, dass das Bewusstsein<br />

eine entscheidende Rolle spielt. Nein,<br />

wir als Menschen unterliegen auch<br />

noch einem Bewusstseinswandel im<br />

Gesamtgeschehen von der Planung<br />

bis hin zur Durchführung.<br />

<strong>Das</strong> Bewusstsein in<br />

der Entscheidungsphase<br />

Gehen wir an die Planung eines<br />

Vorhabens, so beginnen wir mit einem<br />

I/2002 FLUGSICHERHEIT<br />

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