Evangelisch-Lutherische Seite 3 E. Felix <strong>Moser</strong> Paul-Gerhardt Gemeinde <strong>Pastor</strong> Hamburg-Winterhude Predigt am 21.05.06 „Wer nicht betet, verweigert Gott die Antwort“, las ich einmal. Das trägt dem Rechnung, dass Gott immer schon da ist mit aller nötigen Fürsorge, denn er weiß, wessen wir bedürfen. Vielleicht sollten wir darauf erst einmal antworten. Dann wird das Beten ganz schnell zur regelmäßigen Herzenssache. Amen.
Evangelisch-Lutherische Paul-Gerhardt Gemeinde Hamburg-Winterhude in der E. Felix <strong>Moser</strong> <strong>Pastor</strong> Predigt am Himmelfahrtstag 25. Mai <strong>2006</strong> Predigttext: Offenbarung des Johannes 1,4-8 Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen. Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. Liebe Gemeinde! Sie haben richtig gehört; da ist uns keine Verwechslung unterlaufen. Tatsächlich ist uns am Himmelfahrttag ein Abschnitt aus der Offenbarung des Johannes als Predigttext aufgegeben. Als wäre es nicht schon schwierig genug, über die Himmelfahrt Jesu nachzudenken, bekommen wir nun auch noch eine Art „Antitext“ dazu auferlegt. Denn in der Offenbarung des Johannes geht es um die Wiederkunft Jesu, um seine Rückkehr zur Erde. „Christus wird kommen“, das ist die Botschaft des Johannes. „Jesus ist fort“ dagegen die Realität am Himmelfahrtstag. Natürlich haben sich die verantwortlichen Theologen etwas dabei gedacht, gerade diesen Text für den Himmelfahrtstag auszuwählen. Aber zu entfalten, wie beides zusammengehört, ist gar nicht so einfach. Da wird uns einiges zugemutet. Das fängt schon an bei dem Wort „Himmel“. Was meint das eigentlich? Im Evangelium von der Himmelfahrt Jesu können wir es uns bildlich vorstellen: von einer Wolke ist da die Rede, die Jesus aufnimmt auf der Bergspitze. So schwer das im Einzelnen nachzuvollziehen ist, es knüpft wenigstens an Bildern an, die uns vertraut sind. Anders ist es, wenn Johannes vom „Himmel“ spricht. In seiner Offenbarung geht es nicht um das Firmament, hier ist mit Himmel der präzise geordnete Herrschaftsbereich Gottes gemeint. „Himmel“ umfasst alles: das Irdische wie das Überirdische; zeitlich gesehen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; die Ewigkeit. Das machen die Symbole deutlich: Von sieben Gemeinden ist die Rede – sieben, das ist die heilige Zahl, die für das Ganze steht, die ganze Erde. Danach sind „die sieben Geister“ genannt; sie stehen entsprechend für das Ganze des überirdischen Raums. Die Fülle der Zeit, die Ewigkeit, ist durch A und O symbolisiert. Die 24 Buchstaben des griechischen Alphabets standen seinerzeit für die 24 Tagesstunden; A und O, der erste und letzte Buchstabe, für Anfang und Ende. Damit ist klar, worum es geht: In räumlichen und zeitlichen Dimensionen wird der Herrschaftsbereich Christi beschrieben. Es ist eine in jeder Hinsicht umfassende Herrschaft. Und die Aufgabe der Himmelfahrtspredigt ist es, uns das Ewige zu vergegewärtigen. „Das Ewige vergegenwärtigen“ – was für große Worte!