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Predigten Pastor Moser 2006 - Alsterbund

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Evangelisch-Lutherische Seite 3 E. Felix <strong>Moser</strong><br />

Paul-Gerhardt Gemeinde<br />

<strong>Pastor</strong><br />

Hamburg-Winterhude Predigt am 03.12.06<br />

Sehnsuchtslieder; Lieder von Menschen gesungen, die sehnsüchtig auf den Retter warten,<br />

auf eine Verwandlung der Welt durch ihn. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ singen<br />

wir in fast jedem Adventsgottesdienst, in jeder Adventsfeier. Wir haben uns über die Jahre<br />

leider daran gewöhnt, dabei an eine Art „Herzenstür“ zu denken – in dem Sinne, dass jeder<br />

von uns sich ganz persönlich etwas Licht, etwas Erleichterung erhofft bei dem, was ihm das<br />

Leben schwer macht. Das Lied meint aber viel mehr; die Hoffnung darin ist viel größer: es<br />

soll zu Heilung und Rettung der Stadt, ja der ganzen Welt kommen!<br />

Im Hoffen dürfen wir unbescheiden sein! Es gilt, mit Zacharias die große Hoffnung des Advents<br />

wieder zu entdecken. Gott setzt seine Heilsgeschichte fort – für jeden einzelnen von<br />

uns, aber auch für die ganze Welt. Unsere Zeit ist hoffnungsarm geworden. Die Pessimisten<br />

und Schwarzmaler sind als Realisten anerkannt. Hoffende sind lieber leise, und auch Christen<br />

lassen sich ihre Hoffnung verkürzen auf eine kleine, ganz private Glaubensperspektive.<br />

Dabei ist unsere Hoffnung so groß, so mächtig, so weltumspannend – sie ist ja Christus<br />

selbst!<br />

Vor einiger Zeit las ich ein fiktives Interview. Das Schicksal wurde da interviewt. „Meine<br />

Schläge“, gab das Schicksal zu, „sind hart. Meine Rechte ist ebenso gefürchtet wie meine<br />

Linke. Treue, Glaube, Liebe – kurz, auch die schwersten Brocken habe ich auf die Bretter<br />

geschickt. Sie wurden sämtlich ausgezählt. Nur mit einem bin ich nicht fertig geworden. So<br />

oft ich ihn auch k.o. schlage und davon überzeugt bin, dass er nun endgültig ausgezählt liegen<br />

bleibt – spätestens bei ‚9’ ist er wieder auf den Beinen.“ „Und wer“, fragt der Interviewer<br />

das Schicksal, „ wer ist dieser Unbezwingbare?“ „Die Hoffnung“, antwortete das Schicksal.<br />

Aus ihrer Kraft leben wir. Ihren Sieg feiern wir im Advent.<br />

Amen.

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