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Doktorarbeit_Mairoser.pdf - OPUS - Universität Augsburg

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1. Einleitung<br />

Mittlerweile wird bei den Leseköpfen für Festplatten der TMR-Effekt eingesetzt [3].<br />

Das Verhältnis der Widerstandsänderungen für die parallele bzw. antiparallele Ausrichtung<br />

der im einfachsten Fall identischen magnetischen Schichten wird durch das<br />

TMR-Verhältnis<br />

TMR =<br />

(1.1)<br />

1 − Pt<br />

2<br />

beschrieben. Die Tunnelpolarisation P t ergibt sich aus den Zustandsdichten g ↑ bzw.<br />

g ↓ des Leitungsbands an der Fermi-Kante für die Spinrichtung parallel zur Magnetisierung<br />

(↑) bzw. senkrecht dazu (↓) zu [5]<br />

2P 2 t<br />

P t = g ↑ − g ↓<br />

g ↑ + g ↓<br />

. (1.2)<br />

Man erkennt, dass die Tunnelpolarisation und somit auch das TMR-Verhältnis mit<br />

steigenden Differenzen der Zustandsdichten an der Fermi-Kante zunehmen. Im Idealfall<br />

beträgt eine der beiden Zustandsdichten null, sodass sich eine Tunnelpolarisation<br />

von ±1 und damit ein unendlich großer TMR-Effekt ergibt.<br />

In aktuellen Festplattenleseköpfen bestehen die magnetischen Schichten aus Multilagen<br />

von Legierungen, welche die ferromagnetischen Übergangsmetalle Fe, Co und Ni<br />

enthalten. Der Magnetismus dieser Elemente rührt aus einer unterschiedlichen Besetzung<br />

der d-Bänder für die verschiedenen Spinrichtungen. Allerdings besitzen sie bei<br />

der Fermi-Energie jeweils für beide Spinrichtungen eine endliche Zustandsdichte [3].<br />

Dies resultiert in einer theoretischen Begrenzung der Tunnelpolarisation von deutlich<br />

weniger als 100 %, was auch das TMR-Verhältnis begrenzt. In realen Anwendungen<br />

wird die Tunnelpolarisation immer geringer sein als die maximal durch die Bandstruktur<br />

der verwendeten Materialien vorgegebenen Werte. Hier spielen beispielsweise das<br />

Filmwachstum und Grenzflächeneffekte bei den verwendeten Heterostrukturen eine<br />

Rolle.<br />

Ein Weg zur Deckung des immer weiter steigenden Speicherbedarfs liegt in der Erhöhung<br />

der Speicherdichten. Dies wird durch die Verkleinerung der magnetischen Domänen<br />

erreicht, in denen die Informationen gespeichert werden. Durch diese kleineren<br />

Bits ergeben sich aber auch Auswirkungen auf die Auslesung mittels TMR-Effekt.<br />

Die kleineren Domänen besitzen ein kleineres Magnetfeld zur Ausrichtung der freien<br />

ferromagnetischen Schicht des Lesekopfes, sodass auch dieser verkleinert werden muss.<br />

Die Skalierung erzeugt ein geringeres Signal-zu-Rausch-Verhältnis. Um dieses aber zur<br />

Auslesung in einem ausreichenden Maß beibehalten zu können, stehen zwei Wege zur<br />

Verfügung. So können Materialien mit einer größeren Tunnelpolarisation verwendet<br />

werden sowie das Wachstum der Schichten der Dünnfilmleseköpfe bzw. deren Aufbau<br />

optimiert werden. Für den erstgenannten Weg wird idealerweise ein Halbmetall<br />

verwendet, das nur für eine Spinrichtung eine Zustandsdichte an der Fermi-Kante<br />

besitzt. Hier kommen z. B. Heusler-Legierungen, verdünnte magnetische Halbleiter,<br />

Übergangsmetalloxide oder Europium-Chalkogenide in Betracht. Neben Verbesserungen<br />

im Aufbau des Lesekopfes müssen auch die magnetischen Materialien zur Spei-<br />

2

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