Doktorarbeit_Mairoser.pdf - OPUS - Universität Augsburg
Doktorarbeit_Mairoser.pdf - OPUS - Universität Augsburg
Doktorarbeit_Mairoser.pdf - OPUS - Universität Augsburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
durchgehende Eisenschicht gebildet, möglicherweise γ-Eisen. Laut Berichten aus der<br />
Literatur findet der Umschlag vom Wachstum von γ- zu α-Eisen bei etwa 3 Å − 8 Å<br />
statt [145].<br />
Aus den Abbildungen 6.2 und 6.3 lässt sich weiterhin die Curie-Temperatur zumindest<br />
des 6 Å dicken Films zu 230 ± 15 K abschätzen. Da sich für den dünnsten Film keine<br />
Abhängigkeit der Magnetisierung von der Temperatur ergibt und sich keine ferromagnetische<br />
Hysterese ausbildet, liegt hier wohl keine ferromagnetische Ordnung vor.<br />
Die 16 Å bzw. 20 Å dicken Filme besitzen Curie-Temperaturen oberhalb von 330 K.<br />
Für den nominell 15 Å dicken Film kann keine Aussage getroffen werden. Da sich<br />
sowohl keine ferromagnetische Hysterese in den M(µ 0 H)-Messungen als auch nur eine<br />
sehr geringe Magnetisierung ergibt, deutet dies auf das Nichtvorhandensein einer<br />
entsprechenden Eisenschicht hin.<br />
Aus den Absolutwerten der Magnetisierung, die maximal im Bereich von 1 µ B/Fe liegen,<br />
kann keine Aussage über die Struktur der Eisenfilme getroffen werden. Für γ-Eisen<br />
würde man eine Magnetisierung von null erwarten. Allerdings gibt es auch Berichte<br />
über das Vorhandensein einer ferromagnetischen fcc-Phase [146]. bcc-Eisen besitzt<br />
eine Sättigungsmagnetisierung von 2,22 µ B/Fe [3], was deutlich über den gemessenen<br />
Werten liegt. Hier spielen aber die dünnen Filme und insbesondere das wahrscheinliche<br />
Inselwachstum eine Rolle. Beides führt zu Filmen mit einer geringeren Koordinationszahl<br />
als in Bulk-Materialien, sodass der ferromagnetische Austausch reduziert ist.<br />
Möglicherweise liegt auch eine Mischform sowohl der fcc- als auch der bcc-Struktur<br />
vor, was von Biedermann et al. [146] beobachtet wurde.<br />
Die beiden Proben aus den Strahlzeiten (0038 bzw. 0062) wurden ebenfalls mittels<br />
SQUID-Magnetometrie charakterisiert. In Abbildung 6.4 sind die entsprechenden<br />
Messergebnisse dargestellt. Es zeigen sich keine Änderungen der Magnetisierung mit<br />
der Temperatur für beide Proben sowie kein Unterschied zwischen einer Abkühlung<br />
im Nullfeld bzw. bei 100 G (a). Weiterhin sind keine ferromagnetischen Hysteresen zu<br />
erkennen, obwohl die Filme eine nominelle Dicke von 25 Å bzw. 18 Å besitzen. Dies<br />
deutet nicht auf das Vorhandensein einer ferromagnetischen Schicht hin. Entweder<br />
wurde nichtmagnetisches γ-Eisen gewachsen oder die Eisenfilme sind womöglich während<br />
der über eine Woche andauernden Messungen teilweise oxidiert. Während der<br />
ersten Strahlzeit war für etwa 1 Stunde der Druck in der Kammer nur im Bereich<br />
von 1 mbar, da ein Not-Aus an der Beamline betätigt wurde. Dabei wurden auch die<br />
Vakuumpumpen abgeschaltet. Während der zweiten Strahlzeit gab es Probleme mit<br />
der Vorlauftemperatur des Kühlwassers am FRM II, sodass das Helmholtz-Spulenpaar<br />
so warm wurde, dass Teile der Vergussmasse abdampften, was den Druck auf<br />
etwa 1 · 10 −4 mbar ansteigen ließ. Es bleibt auf die Auswertung der Reflektometrie-<br />
Daten zu warten, ob für die einzelnen Schichten magnetische Signale sichtbar sind.<br />
91