Doktorarbeit_Mairoser.pdf - OPUS - Universität Augsburg
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7. Der ferromagnetische Halbleiter EuO<br />
führt. Weiterhin wurden einige Lu-dotierte Proben untersucht. Die Resultate finden<br />
sich in Kapitel 9.<br />
Theoretische Beschreibung der Erhöhung von T C<br />
Die Erhöhung der Curie-Temperatur für elektronisch dotiertes EuO beruht auf einer<br />
indirekten Austauschwechselwirkung, die durch die dotierten Elektronen im Leitungsband<br />
vermittelt wird. Die bisher entwickelten Modelle zur chemischen Dotierung von<br />
EuO betrachten explizit die Dotierung mit Gadolinium. 8 Der Grund dafür liegt in der<br />
nicht zu erwartenden Störung des magnetischen Gitters der 4f-Spins durch den Einbau<br />
der Gd 3+ -Ionen. Das dotierte Elektron erzeugt aber einen zusätzlichen indirekten<br />
Austausch.<br />
Im grundlegenden Modell von Mauger wird dieser basierend auf einer Ruderman-<br />
Kittel-Kasuya-Yosida-Wechselwirkung (RKKY) beschrieben [62]. Im Modell werden<br />
magnetische Unordnungseffekte vernachlässigt. Auf die anderen Annahmen wird nicht<br />
näher eingegangen. Ein zentrales Resultat ist ein Maximum in T C (x) für Eu 1−x Gd x O-<br />
Proben von etwa 155 K bei x = 0,05. Für x > 0,07 wird von einer Instabilität der ferromagnetische<br />
Ordnung bezüglich einer spiralen Anordnung entlang der [111]-Richtung<br />
ausgegangen. Mit der Annahme, dass jedes dotierte Gd 3+ ein Elektron ins Leitungsband<br />
dotiert, tritt dies für n > 2 · 10 27 1/m 3 auf. Die Gültigkeit des Modells wird für<br />
n > 1 · 10 26 1/m 3 (x > 0,003 bei 100 % Dotantenaktivierung) angegeben.<br />
Von Burg et al. wurde das Modell von Mauger modifiziert, insbesondere in der numerischen<br />
Auswertung der Gleichungen. Weiterhin wurde ein Vergleich einer endlichen<br />
Bandbreite des Leitungsbandes, wie sie auch von Mauger angenommen wurde, mit<br />
dem Modell freier Elektronen angestellt. Da sich hier keine signifikanten Unterschiede<br />
ergeben, sind die Resultate in Bezug auf T C (x) mit denen von Mauger vergleichbar.<br />
Allerdings geben Burg et al. als Mechanismus für das Absinken von T C für große<br />
Ladungsträgerdichten kleiner werdende Austauschoszillationen an, die eine antiferromagnetische<br />
Ordnung bevorzugen. Über den Zusammenhang der verwendeten Ladungsträgerdichten<br />
und der Dotierkonzentrationen wird keine Angabe gemacht.<br />
In beiden Modellen wird die Abhängigkeit der Probenmagnetisierung von der Temperatur<br />
und von einem möglichen externen Magnetfeld angegeben (M(T , µ 0 H)). Über<br />
berechnete M(T , µ 0 H)-Kurven lässt sich die Theorie mit Experimenten vergleichen,<br />
bei denen die M(T , µ 0 H)-Kurven mittels SQUID-Magnetometrie gemessen wurden.<br />
Der Vergleich für La-, Gd- bzw. Lu-dotierte Proben mit der Theorie findet sich in<br />
Kapitel 9.3.1.<br />
8 Ein Modell, das explizit die Dotierung von EuO mit einem anderen Dotanten beschreibt, ist mir<br />
nicht bekannt. Außen vor gelassen werden Modelle zur Beschreibung der T C -Erhöhung durch Sauerstofffehlstellen.<br />
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