Doktorarbeit_Mairoser.pdf - OPUS - Universität Augsburg
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4. Sputtersystem zur in situ<br />
Neutronen-Reflektometrie<br />
Wie in der Einleitung (Kapitel 1) bereits erwähnt, ist durch den hohen Neutronenfluss<br />
des FRM II in Garching 1 Neutronen-Reflektometrie an dünnen Filmen möglich.<br />
Um die Reflektometrie-Messungen in situ direkt im Anschluss an die Filmdeposition<br />
durchführen zu können, wurde am Lehrstuhl für Experimentalphysik VI an der<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Augsburg</strong> in Zusammenarbeit mit der Technischen <strong>Universität</strong> München<br />
(Lehrstuhl E21) ein entsprechendes Depositionssystem entwickelt. Im Rahmen meiner<br />
<strong>Doktorarbeit</strong> wurde das bis dahin mechanisch und elektrisch aufgebaute System in einer<br />
Zusammenarbeit mit Mitarbeitern vom Lehrstuhl für Experimentalphysik VI, der<br />
TU München und dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht in Betrieb genommen. Hierzu<br />
wurde von mir u. a. die notwendige Steuersoftware entwickelt. Der folgende Abschnitt<br />
beschreibt die Grundzüge des Sputtersystems mit den entsprechenden Spezifikationen.<br />
4.1. Aufbau des Sputtersystems<br />
Abbildung 4.1 zeigt das fertige Sputtersystem, bevor erste Messungen am FRM II<br />
durchgeführt wurden. Das System besteht aus einer höhenverstellbaren Vakuumkammer,<br />
in der dünne Filme mittels Magnetron-Sputter-Deposition (Kapitel 2.1.2) hergestellt<br />
werden können. Bis zu drei verschiedene Prozessgase werden über ein Gas-<br />
Handling-System zur Verfügung gestellt. Die elektronischen Komponenten sind in<br />
einem Rack zusammengefasst. Die komplette Ansteuerung erfolgt mithilfe eines Computers.<br />
Da die Öffnung zur Experimentierkammer an der Beamline REFSANS nur<br />
etwa 1 m × 1 m beträgt (Abbildung 3.6), wurden die Vakuumkammer und alle nötigen<br />
Anbauten auf dieser maximal möglichen Grundfläche realisiert (Abbildung 4.2 (a)).<br />
Da viele Materialien thermische Neutronen absorbieren und dadurch zum Teil aktiviert<br />
werden (Kapitel 3.2.1), musste dies bei der Materialauswahl berücksichtigt<br />
werden. So dürfen beispielsweise verwendete Stähle oder Magneten, die potentiell in<br />
Kontakt mit Neutronen geraten, kein Cobalt enthalten. Weiterhin waren Teile, die<br />
1 Der Fluss thermischer Neutronen in der Nähe des Brennelements beträgt laut Homepage des FRM<br />
II 8·10 14 1/cm 2 s. Von dort aus werden die Neutronen über Strahlrohre zu den Experimenten geleitet.<br />
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