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Doktorarbeit_Mairoser.pdf - OPUS - Universität Augsburg

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5. Inbetriebnahme und Verbesserung des Sputtersystems<br />

des Kupferbandes bringt zwei Vorteile im Gegensatz zu dem sonst üblichen Kupferlackdraht.<br />

Zum einen ist die Raumfüllung größer, sodass bei der gleichen Stromdichte<br />

im Kupfer ein stärkeres Magnetfeld aufgrund des höheren Stroms erzeugt wird. Weiterhin<br />

ist der thermische Kontakt zwischen den einzelnen Windungen deutlich besser,<br />

da ein Flächen- anstatt eines Punktkontakts vorliegt. Somit lässt sich die Abwärme<br />

besser abführen und ein Betrieb bei höheren Stromstärken wird möglich.<br />

Zur Abführung der Abwärme wurden die Spulen in einem eigens entwickelten Vakuumvergussverfahren<br />

mit der Epoxid-Vergussmasse STYCAST 2850 FT Catalyst 9<br />

vergossen [132]. Diese Vergussmasse besitzt eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit sowie<br />

sehr gute isolierende Eigenschaften. Weiterhin ist eine dauerhafte Temperaturbelastung<br />

von 130 ◦ C zulässig. Durch das Vergießen wurde eine Wärmebrücke zwischen den<br />

Kupferwindungen und den aktiv mit Wasser gekühlten Spulenkörpern hergestellt. Dazu<br />

wurden die Ränder der 10 mm breiten Ausfräsung mit der Vergussmasse ausgefüllt.<br />

Weiterhin wurde die oberste Lage mit demselben Material bestrichen, um einen Kurzschluss<br />

durch gesputterte Metalle zu verhindern. Zur Kontrolle der Temperatur wurden<br />

jeweils an die weiter vom Kühlwasserverlauf entfernten Spulen Pt-100-Messfühler<br />

in direktem Kontakt zur Kupferwicklung aufgeklebt. Ausgelesen werden diese jeweils<br />

mittels eines Grenzwertgebers (Newport Electronics i833-c24 [133]). Dieser ist so programmiert,<br />

dass bei der Überschreitung von 130 ◦ C an mindestens einer der beiden<br />

Spulen das Netzteil für den Spulenstrom (EA-PS 9300-50 von dfm-select [134]) sofort<br />

abgeschaltet wird. Durch eine weitere externe Beschaltung wird dies auch erreicht,<br />

falls der Kühlwasserfluss zu gering ist.<br />

Das Helmholtz-Spulenpaar kann aus der Kammer aus- bzw. in sie eingefahren werden.<br />

Dies ist nötig, um Filme deponieren zu können. Mit ausgefahrener Spule ist der<br />

Fahrbereich des Probenheizers deutlich größer, wodurch größere Abstände zwischen<br />

der Sputterquelle und dem Substrat möglich sind. Weiterhin würde das Sputter-Plasma<br />

auch ohne ein angelegtes Magnetfeld durch die Spule beeinflusst werden. Die in<br />

Abbildung 5.8 gezeigte Spule wurde daher über eine UHV-Lineardurchführung (LD<br />

160 der Firma VAb [107]) ein- und ausfahrbar gemacht. Das Netzteil zur Ansteuerung<br />

des Motors (EPH Electronics 16841112B04/3058 [135]), die zugehörige Beschaltung<br />

und eine weitere Relais-Karte (Conrad 8fach Relaiskarte 197730 [136]) zum Schalten<br />

per Computer sind im zweiten Elektronik-Rack (Abbildung 5.5) untergebracht.<br />

Durch das Anbringen entsprechender Sicherheitsschalter und durch die Erweiterung<br />

der Software wurde sichergestellt, dass trotz der nun noch zusätzlich beengten Platzverhältnisse<br />

innerhalb der Vakuumkammer keine Kollisionen möglich sind. Das sichere<br />

Ein- und Ausfahren, das Anlegen des Spulenstroms sowie das Auslesen der Temperatursensoren<br />

wurde in einem Unterprogramm der Ansteuerungssoftware realisiert<br />

(Kapitel 4.2). Um die Richtung des erzeugten Magnetfelds umkehren zu können, lässt<br />

sich der Spulenstrom umpolen.<br />

Die erreichbare magnetische Flussdichte wurde in Bezug auf die räumliche Ausdehnung<br />

sowie die Stärke mittels einer Hall-Sonde (Lakeshore HGCA-3020 [137]) vermessen<br />

(Abbildung 5.8). Abbildung 5.10 (a) zeigt die Abhängigkeit der magnetischen<br />

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