Doktorarbeit_Mairoser.pdf - OPUS - Universität Augsburg
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3. Untersuchung magnetischer Eigenschaften mittels Neutronen-Reflektometrie<br />
um den Detektor zu erreichen. Die Wellenlänge λ ist daher direkt proportional zur<br />
Flugzeit t.<br />
Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten zur Nutzung der Time-of-Flight-Methode:<br />
• Inelastische Neutronenstreuung mittels eines monochromatischen Neutronenstrahls:<br />
Hierbei werden Neutronen mit derselben Wellenlänge auf die Probe eingestrahlt,<br />
wo sie inelastisch gestreut werden. Durch ihren Energiegewinn bzw.<br />
-verlust ändern sie ihre Wellenlängen und somit ihre Geschwindigkeiten. Aus<br />
der Auftreffzeit t am Detektor lässt sich dieser Energieübertrag ermitteln.<br />
• Elastische Neutronenstreuung mittels eines weißen Neutronenstrahls: Da bei der<br />
elastischen Neutronenstreuung kein Energieübertrag stattfindet, bleibt die Wellenlänge<br />
während der Streuung konstant. Die Verwendung verschiedener Neutronenwellenlängen<br />
erlaubt die gleichzeitige Messung verschiedener Impulsüberträge,<br />
sodass Messzeiten im Vergleich zur Verwendung monochromatischer Neutronen<br />
stark verkürzt werden können. Im Falle der Reflektometrie lassen sich<br />
somit bei einem Einfallswinkel θ gleichzeitig viele Messpunkte für den Impulsübertrag<br />
q gewinnen (Gleichung 2.15). Diese Möglichkeit wird bei der Beamline<br />
REFSANS (Kapitel 3.4) verwendet.<br />
Bei einer Flugdistanz von 20 m und Wellenlängen von 2 Å bzw. 16 Å ergeben sich<br />
Flugzeiten von 10,1 ms bzw. 80,8 ms. Da Neutronen nur mittels Kernreaktionen und<br />
somit nur einmal detektiert werden können [7,100], muss der Startzeitpunkt bekannt<br />
sein, um eine exakte Zeitmessung zu gewährleisten. Dazu muss ein kontinuierlicher<br />
Neutronenstrahl, wie er am FRM II zur Verfügung steht, in einzelne Pakete aufgeteilt<br />
werden. Dies wird durch sog. Chopper erreicht. Im einfachsten Fall wird dazu<br />
eine Scheibe aus einem neutronenabsorbierenden Material benützt, die sich mit einer<br />
bestimmten Kreisfrequenz ω dreht. An einer Stelle der Scheibe befindet sich eine<br />
Aussparung (Abbildung 3.5). Trifft der Neutronenstrahl diese Aussparung, kann er<br />
die Scheibe passieren, andernfalls wird er absorbiert. Bei der entsprechenden Wahl<br />
der Drehfrequenz lassen sich die Neutronenpakete so erzeugen, dass sie sich trotz<br />
der beträchtlichen Laufzeitunterschiede nicht überschneiden. In der Praxis sind die<br />
Choppersysteme deutlich komplexer aufgebaut, als das in Abbildung 3.5 dargestellte.<br />
Durch die Verwendung mehrerer Scheiben mit einstellbarem Abstand und variabler<br />
Drehzahl ω lassen sich u. a. die Wellenlängenauflösung oder der zur Verfügung gestellte<br />
Wellenlängenbereich genau definieren.<br />
3.4. Beamline REFSANS am FRM II<br />
Das Sputtersystem zur in situ Neutronen-Reflektometrie, das in Kapitel 4 vorgestellt<br />
wird, wurde so konzipiert, dass es an der Neutronen-Beamline REFSANS an der<br />
Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) betrieben werden kann.<br />
REFSANS steht für ein Reflektometer mit einer SANS-Option, wobei SANS (small<br />
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