Skript - Praktische Informatik / Datenbanken - Universität Kassel
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Einführung in XML<br />
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wissenschaftliche Daten<br />
Fahrpläne, Flugpläne<br />
Bestellungen<br />
XML unterstützt gut beide Sichten, man denke an Krankenakten mit einfach<br />
strukturierten Daten (Geburtsdatum, Adresse, Behandlungstage und<br />
Abrechnungsziffern), mit binären Daten (Röntgenbilder) und wenig<br />
strukturierten Dokumenten (Diagnose, Anamnese, ...). XML bietet sich<br />
daher sowohl für den Datenaustausch als auch für die Datenspeicherung<br />
an.<br />
In letzterem Fall könnte man die Speicherung in einem modifizierten<br />
Datenbanksystem vorsehen, daß (mehr oder minder stark gewandelte)<br />
Dokumente oder Dokumentdaten aufnimmt. Hierzu wird derzeit mit<br />
SQL/XML ein Standard vorbereitet (vgl. den Artikel von Eisenberg und<br />
Melton [31]), der allerdings auch die Abfrage von XML-Dokumenten<br />
mittels der Abfragesprache XQuery, die in SQL eingebettet wird, zuläßt.<br />
In diesem Szenario lassen sich Stärken eines DBMS, etwa die Transaktionsverarbeitung<br />
und Datensicherungsmechanismen, ausnutzen.<br />
Alternativ kann man sich eine reine XML-Speicherung vorstellen.<br />
Dann arbeitet XQuery direkt auf den Dokumenten, sollte aber wie SQL<br />
deskriptiv formulierte Anfragen ermöglichen. Dies ist ganz ähnlich zur<br />
Arbeitsweise der Templates in XSLT, wenn man die prozeduralen Komponenten<br />
(for-each, if-then-else-fi) ignoriert. Wesentlich wird wieder die<br />
Verwendung von XPath sein, um Baumknoten zu adressieren. Das Gegenstück<br />
zum Select-from-where (SFW) Paradigma in SQL ist der FLWOR-<br />
Ausdruck 1 (for, let, where, order-by, return), der auch die Neustrukturierung<br />
des Ausgaberesultats regelt. Dies behandeln wir weiter unten.<br />
Für diese Form der direkten Speicherung sind in den letzten drei Jahren<br />
sog. native XML-<strong>Datenbanken</strong> entwickelt worden (Natix, Tamino,<br />
Xendice), die für manche Anwendungszwecke eine durchaus sinnvolle<br />
Alternative darstellen.<br />
1. Ausgesprochen wie das englische „flower“.