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Messtechnische und rechnerische Ermittlung der ... - HAM-On-Air

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DL3LH<br />

29.4 Verlustleistung eines Kondensators<br />

Das einfache Ersatzbild eines Kondensators unterhalb seiner Resonanzfrequenz ist die Parallelschaltung eines<br />

frequenzabhängigen Verlustleitwertes Gc <strong>und</strong> <strong>der</strong> eigentlichen Kapazität C. Der Verlustwinkel berechnet sich<br />

aus Leitwert <strong>und</strong> kapazitiven Wi<strong>der</strong>stand zu<br />

tan = Gc / C o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Verlustleitwert Gc = C tan .<br />

Für kleine Winkel (hohe Güte) von gilt tan<br />

mit = 1 / Qc.<br />

Die Verlustleistung ist Pv = Ueff 2 Gc = Ueff 2 C tan U 2 C = U 2 C / Q. (Gl 29.62)<br />

Da die Güten <strong>der</strong> Dreh- o<strong>der</strong> Vakuumkondensatoren in <strong>der</strong> Größenordnung von 300 bis 500 liegen, kann die<br />

Verlustleistung eines Kondensators in einem Anpassnetzwerk in <strong>der</strong> Praxis wie oben beschrieben im<br />

Verhältnis zu <strong>der</strong> Verlustleistung <strong>der</strong> notwendigen Induktivitäten vernachlässigt werden. Allerdings ist bei<br />

Dreh-Kondensatoren, <strong>der</strong>en Kapazität proportional zu <strong>der</strong> eingedrehten Fläche ist, die Durchbruchsfeldstärke<br />

<strong>der</strong> Luft - unter Normalbedingungen - von etwa 30 KV/cm zu berücksichtigen also Umax gleich 3000 V pro<br />

mm.<br />

30. Zusammenfassung<br />

Die Berechnungen, Zusammenhänge <strong>und</strong> Tabellen <strong>der</strong> Kapitel 1 bis 29 zeigen, dass eine Antennenanlage<br />

für den Sende- <strong>und</strong> Empfangsbetrieb berechnet werden sollte, bevor die Antenne aufgehängt wird.<br />

Dabei bestimmen die Parameter <strong>der</strong> Antenne alle weiteren Maßnahmen. Die einfachen<br />

Zusammenhänge machen es auch dem Amateur möglich, in die Berechnung einzusteigen. Dazu reichen die<br />

Kenntnisse <strong>der</strong> Amateurfunkprüfung allemal aus.<br />

2. An einer vorhandenen Antenne können mittels <strong>der</strong> Return-Loss-Methode o<strong>der</strong> mit einem einfachen<br />

Stehwellenmessgerät alle maßgeblichen Antennengrößen am sen<strong>der</strong>seitigen Eingang <strong>der</strong> Zuleitung ermittelt<br />

<strong>und</strong><br />

Kenngrößen berechnet werden. Man braucht keine /2 Leitung <strong>und</strong> braucht<br />

auch nicht in luftiger Höhe direkt an <strong>der</strong> Antenne messen.<br />

3.<br />

Die Länge <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wellenwi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> Zuleitung nebst <strong>der</strong> Anpassschaltung haben entscheidenden Einfluss<br />

auf die Verluste des Antennensystems. Hochohmige Antennensysteme haben wegen <strong>der</strong> geringeren Ströme<br />

den besseren Gesamtwirkungsgrad <strong>und</strong> sind daher den nie<strong>der</strong>ohmigen vorzuziehen. Minimale Verluste werden<br />

immer dann erreicht, wenn die Länge <strong>der</strong> Antennenzuleitung so gewählt wird, dass die Anpassschaltung einen<br />

reellen Abschluss sieht <strong>und</strong> das Anpassnetzwerk möglichst wenig zu transformieren hat.<br />

4.<br />

Einfache LC-Anpassschaltungen reduzieren die Verluste auf ein Minimum, sind eindeutig bei <strong>der</strong><br />

Resonanzabstimmung <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s leicht aufzubauen. Aufgebaut in symmetrischer o<strong>der</strong> unsymmetrischer<br />

Form eignen sie sich für alle Impedanzverhältnisse, die am Eingang einer Antennenzuleitung auftreten können.<br />

5.<br />

Bei symmetrischen LC-Anpassschaltungen entfallen die verlustbehafteten Symmetrierglie<strong>der</strong> wie Balune <strong>und</strong><br />

ähnliche Anordnungen. Anpassschaltungen in Form des Pi-Filters - o<strong>der</strong> noch schlechter - in T-Form sind nach<br />

Möglichkeit zu vermeiden, da die Abstimmung nicht eindeutig ist <strong>und</strong> die Verluste immer höher sind als bei<br />

den gleichwertigen LC-Anpassungen. Wird allerdings eine höhere Absenkung <strong>der</strong> Oberschwingungen<br />

erfor<strong>der</strong>lich, müssen zwei o<strong>der</strong> drei LC-Tiefpassglie<strong>der</strong> in Reihe geschaltet werden. Wir erhalten Pi -<br />

Anordnungen.<br />

6.<br />

Optimierte Antennenanlagen erzeugen nur die Hochfrequenzleistung die für einen zuverlässigen Funkverkehr<br />

notwendig ist. Es ist sicherlich nicht notwendig mit 60 über 9 bei <strong>der</strong> Gegenstelle zu erscheinen, denn<br />

hochfrequente Leistung erzeugt in Stoffen endlicher Leitfähigkeit eine Wärme-Wirkung, die bei<br />

entsprechen<strong>der</strong> Größe auch für den Menschen (Funkamateur) gefährlich sein kann.<br />

Dr. Schau, DL3LH 103

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