Messtechnische und rechnerische Ermittlung der ... - HAM-On-Air
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DL3LH<br />
Der Ohmsche Wi<strong>der</strong>stand einer Leitung <strong>der</strong> Länge L berechnet sich aus <strong>der</strong> bekannten Beziehung<br />
R = = L / ( A) ( ist bei Kupfer 57 Sm/mm, L die Länge <strong>der</strong> vom Strom (Gl 12.2)<br />
durchflossenen Leitung Hin <strong>und</strong> Rückleitung).<br />
Verringert sich <strong>der</strong> Querschnitt A durch den Skin-Effekt, steigt <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand. Mit steigendem Wi<strong>der</strong>stand<br />
steigen auch die Verluste Pv = I 2 * R.<br />
Beispiel 12.2<br />
Berechne den Wi<strong>der</strong>stand einer symmetrischen Antennenzuleitung <strong>der</strong> Länge L = 20 m bei Gleichstrom <strong>und</strong><br />
bei <strong>der</strong> Frequenz fo = 3.6 MHz. Die Kupfer-Leitung habe einen Durchmesser von 3 mm. Aus Gleichung 12.2<br />
berechnet sich <strong>der</strong> für Gleichstrom wirksame Wi<strong>der</strong>stand für die Hin- <strong>und</strong> Rückleitung zu R = 0.0992 .<br />
Bei <strong>der</strong> Frequenz von fo = 3.6 MHz ist die äquivalente Leitschichtdicke - wie oben berechnet -<br />
cu = 0.03510 mm. Die wirksame Kreisringfläche ist A = cu ( D - cu ) cu D <strong>und</strong> als Zahlenwert A =<br />
0.3269 mm 2 .<br />
Der HF-Wirkwi<strong>der</strong>stand errechnet sich mit (Gl 12.1) zu R HF = 2.15 . Die Erhöhung des Wi<strong>der</strong>standes bei<br />
Hochfrequenz ist also signifikant. Das Verhältnis von Hochfrequenz- zu Gleichstromwi<strong>der</strong>stand in diesem<br />
Beispiel ist v = 21.67. Wir haben also um diesen Faktor höhere Verluste auf <strong>der</strong> Antennenzuleitung o<strong>der</strong><br />
allgemein auf einer Leitung mit hochfrequenten Strom.<br />
Betrachtet man die Eindringtiefe <strong>der</strong> hochfrequenten Welle bei fo = 3.6 MHz von nur 3.5 H<strong>und</strong>erstel mm <strong>und</strong><br />
berücksichtigt die Rautiefe vorhandener Oberflächen, die den Strom noch auf Umwegen fließen lässt, wird<br />
ersichtlich, dass die Oberflächen poliert <strong>und</strong> bei Spulen möglichst versilbert o<strong>der</strong> auch vergoldet werden<br />
sollten. Gold hat eine spezifische Leitfähigkeit je nach Reinheitsgrad von etwa 44 Sm/mm, Kupfer etwa 57<br />
<strong>und</strong> Silber 62.5, <strong>der</strong> bessere Leiter ist also Silber - oxidiert allerdings sehr schnell, was durch einen<br />
Lacküberzug vermieden werden kann natürlich ungeeignet für Rollspulen.<br />
13. Verluste <strong>der</strong> eigentlichen Antenne<br />
Für die erste Serienresonanz eines Dipols kann geschrieben werden<br />
Z A = R A (1 j 2 R A / Z) (Gl 13.1)<br />
mit Z als dem Wellenwi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> linearen Antenne <strong>und</strong> R A als <strong>der</strong>en Resonanzwi<strong>der</strong>stand, <strong>der</strong> sich aus dem<br />
Strahlungs- <strong>und</strong> Verlustwi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> Antennen zusammensetzt.<br />
R A = Rs + Rv. (Gl 13.2)<br />
Beson<strong>der</strong>s bei Mobil- <strong>und</strong> Vertikalantennen ist <strong>der</strong> Strahlungswi<strong>der</strong>stand in <strong>der</strong> gleichen Größenordnung wie<br />
<strong>der</strong> Verlustwi<strong>der</strong>stand, wenn nicht geeignete Erdungsnetze vorhanden sind. Miss man das VSWR an solchen<br />
(Gl 2.3) Antennenanordnungen, wird dieses durch den Verlustwi<strong>der</strong>stand verbessert. Wir haben also trotz<br />
gutem VSWR eine schlechte Antenne!<br />
Die in <strong>der</strong> Antenne umgesetzte <strong>und</strong> ausgestrahlte Wirkleistung ist mit Ia als Effektivwert<br />
Pant = Ia 2 (Rs + Rv) (Gl 13.3)<br />
Der Strahlungswi<strong>der</strong>stand Rs charakterisiert die tatsächlich abgestrahlte Leistung, die sich zu<br />
Pab = Ia 2 Rs (Gl 13.4)<br />
ergibt.<br />
Dr. Schau, DL3LH 31