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Messtechnische und rechnerische Ermittlung der ... - HAM-On-Air

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DL3LH<br />

Auch aus den Beträgen <strong>der</strong> Ströme Ir <strong>und</strong> Ih (r = Ir /Ih) kann das VSWR berechnet werden.<br />

Es gilt<br />

S = (Ih + Ir) / (Ih Ir) = (1.739 + 1.42) / ( 1.739 1.42) = 10.<br />

Bei Abschluss <strong>der</strong> Leitung mit dem Wellenwi<strong>der</strong>stand (Anpassung am Leitungsende) sind auf <strong>der</strong> gesamten<br />

Leitung Spannung <strong>und</strong> Strom in Phase. Die rücklaufende Spannung wird Ur = 0. Stehende Wellen sind nicht<br />

vorhanden <strong>und</strong> auch keine Blindleistung. Bei reellem Abschluss <strong>und</strong> Fehlanpassung am Leitungsende sind<br />

Spannung <strong>und</strong> Strom auf <strong>der</strong> gesamten Leitung nicht mehr in Phase <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Leitung bilden sich stehende<br />

Wellen aus, identisch mit dem Auftreten von Blindleistung, die auf <strong>der</strong> Leitung hin <strong>und</strong> her pendelt <strong>und</strong> nur in<br />

den reellen Punkten auf <strong>der</strong> Leitung verschwindet - aber die Leitung zusätzlich belastet <strong>und</strong> <strong>der</strong> Leitungs-<br />

Dämpfung unterliegt.<br />

Bei einer komplexen Abschlussimpedanz - <strong>der</strong> Normalfall - sind Teilspannungen <strong>und</strong> Ströme entsprechend<br />

vektoriell zu addieren bzw. subtrahieren <strong>und</strong> es treten immer Stehwellen auf.<br />

Für die Berechnung <strong>der</strong> Scheinleistung ist die Kenntnis <strong>der</strong> Blindleistung auf <strong>der</strong> Leitung erfor<strong>der</strong>lich. Die<br />

maximale Scheinleistung tritt zwischen zwei reellen Punkten auf <strong>der</strong> Leitung auf. Die komplexe<br />

Scheinleistung mit den Effektivwerten U, I ist bekanntermaßen<br />

Ps = Pw + j Pb = U(l) * I*(z)<br />

<strong>und</strong> vom Ort (z) auf <strong>der</strong> Leitung abhängig.<br />

Die übertragene Wirkleistung Pw berechnet sich aus <strong>der</strong> komplexen Scheinleistung für eine verlustlose<br />

Leitung mit Uh <strong>und</strong> Ur als Effektivwert <strong>und</strong> |Ur 2 | = | r 2 |* |Uh 2 |<br />

Pw = |Uh 2 | / Zo * ( 1 - | r | 2 ) = |Uh 2 | /Zo - |Ur 2 | /Zo<br />

Sie setzt sich verständlicherweise aus den beiden Teilleistungswellen, <strong>der</strong> hin- <strong>und</strong> rücklaufenden zusammen.<br />

Ebenso berechnet sich die komplexe Blindleistung als Imaginärteil <strong>der</strong> komplexen Scheinleistung zu<br />

Pb = |Uh 2 | / ½ Zo * Im { r e j2 z }<br />

Die Blindleistung ist abhängig vom Imaginärteil des örtlichen Reflexionsfaktors. Sie ist nur Null nur an den<br />

Stellen, an denen auf <strong>der</strong> Leitung r (z) = r e j2 z <strong>und</strong> damit die Impedanz rein reell wird - also in den reellen<br />

Punkten auf <strong>der</strong> Leitung o<strong>der</strong> bei einem Reflexionsfaktor r = 0.<br />

Der Imaginärteil kann in Abhängigkeit von z die Werte Im ( * ) = ± r * j annehmen. Berechnen wir diese<br />

Extremwerte, ergibt sich für das Beispiel<br />

Pb = ± j (1043.51 V) 2 * 0.818 / 300<br />

= ± j 2969.76 Var<br />

<strong>und</strong> die maximale Scheinleistung<br />

Ps =<br />

600 2 + 2969.76 2 = 3029.76 VA<br />

Da <strong>der</strong> Abschlusswi<strong>der</strong>stand keine Blindleistung erzeugt, wird die Blindleistung von Pb = 2969.76 W allein<br />

durch die Leitung verursacht.<br />

Die reellen Punkte auf <strong>der</strong> Leitung sind Orte, an denen die Blindleistung Null wird. Für die reellen Punkte in<br />

denen Strom <strong>und</strong> Spannung in Phase sind, muss mit dem Phasenwinkel des Reflexionsfaktor<br />

e j e -j2 = e -j2 + = ±1<br />

sein. Daraus lassen sich die reellen Orte auf <strong>der</strong> Leitung berechnen.<br />

Dr. Schau, DL3LH 45

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