Messtechnische und rechnerische Ermittlung der ... - HAM-On-Air
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<strong>Messtechnische</strong> <strong>und</strong> <strong>rechnerische</strong> <strong>Ermittlung</strong> <strong>der</strong> Verluste in Antennensystemen<br />
7. Verluste <strong>der</strong> LC-Anpassschaltung bei induktiven <strong>und</strong> kapazitiven<br />
Lasten<br />
Die Verluste einer Anpassschaltung werden hauptsächlich durch die Verluste in den frequenzabhängigen<br />
Induktivitäten verursacht. Die Verluste einer Induktivität o<strong>der</strong> einer Kapazität werden durch <strong>der</strong>en Güte<br />
beschrieben. Eine hohe Güte bedeutet geringe Verluste. Spulengüten sind etwa bis 300, die Güten <strong>der</strong><br />
Kapazitäten bis 1000 <strong>und</strong> mehr erreichbar. Die Verluste durch die Kapazitäten sind daher meistens<br />
vernachlässigbar gering, wenn diese unterhalb ihrer Eigenresonanz betrieben werden. Aus diesen<br />
Überlegungen folgt eine wichtige Tatsache. Jede kapazitive Last muss durch entsprechende Induktivitäten<br />
kompensiert werden. Deshalb sind kapazitive Lasten zu meiden <strong>und</strong> z.B. Antennen nicht in Resonanz, son<strong>der</strong>n<br />
oberhalb <strong>der</strong> Resonanz zu betreiben.<br />
Um nicht lange rechnen zu müssen, zeigt die nachfolgende Tabelle 3 den Wirkungsgrad in % für induktive<br />
Lasten mit einer Spulengüte Q L = 100 <strong>und</strong> <strong>der</strong> Güte für den Kondensator Qc = 500. Die Transformation erfolgt<br />
auf 50 . Die Frequenz ist fo = 3.6 MHz. Gewählt wurde eine LC-Anpassschaltung.<br />
Realteil in<br />
1 5 10 100 200 300 400 500 1000 2000 3000 4000 5000<br />
Imaginärteil<br />
j10 96.8 98.4 98.6 98.7 97.9 97.3 96.8 96.4 94.9 92.7 91.1 89.8 88.7<br />
j50 83.9 98.4 96.6 98.4 97.8 97.3 96.8 96.4 94.8 92.7 91.1 89.8 88.7<br />
j100 71.4 89.3 93.6 97.7 97.5 97.1 96.7 96.4 94.7 92.7 91.1 89.7 88.7<br />
j200 53.6 80.0 86.6 96.0 96.6 96.6 96.3 96.0 94.7 92.7 91.0 89.7 88.7<br />
j300 41.9 72.0 80.7 94.3 95.6 95.9 95.8 95.7 94.6 92.6 91.0 89.7 88.6<br />
j400 33.6 65.1 75.3 92.6 94.5 95.1 95.2 95.2 94.4 92.6 91.0 89.6 88.6<br />
j500 27.6 59.1 70.4 90.9 93.4 94.2 94.6 94.7 94.2 92.5 91.0 89.6 88.6<br />
j1000 12.9 38.0 51.3 82.8 87.7 89.7 90.9 91.6 92.6 91.8 90.6 89.5 88.5<br />
j2000 4.9 18.9 29.6 69.0 77.2 81.1 83.4 84.9 88.4 89.7 89.3 88.6 87.8<br />
j3000 2.5 11.0 18.8 57.8 68.1 73.3 76.4 78.6 83.9 87.0 87.5 87.3 86.8<br />
j4000 1.5 7.1 12.8 48.7 60.2 66.2 70.0 72.7 79.6 84.1 85.4 85.8 85.6<br />
j5000 1.0 5.0 9.2 41.3 53.4 59.9 64.3 67.3 75.5 81.2 83.2 84.0 84.3<br />
j10000 0.3 1.5 2.9 20.0 30.5 37.5 42.5 46.4 57.8 67.5 72.0 74.6 76.2<br />
Tab. 4: Wirkungsgrad einer LC-Anpassschaltung für induktive Lasten<br />
Wirkungsgrade unterhalb von 80 % sind nicht akzeptabel entsprechend einem Verlust von 1 dB. Daher ist<br />
durch Leitungslänge <strong>und</strong> Wellenwi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> Zuleitung dafür zu sorgen, dass sich die Eingangsimpedanz<br />
einer Antennenzuleitung im induktiven Bereich befindet o<strong>der</strong> reell wird, was durch Rechnung o<strong>der</strong> Zeichnung<br />
mit dem Leitungs-Diagramm erreicht werden kann. Minimale Verluste werden erreicht, wenn die<br />
Eingangsimpedanz rein reell ist (siehe Abschnitt 6).<br />
Man sieht aus den Tabellen 4 <strong>und</strong> 5 weiterhin, dass die 2-Element-Anpassschaltung nahezu ideal ist für alle<br />
möglichen Impedanzen. Selbst bei extremen <strong>und</strong> hohen Impedanzpegeln ist <strong>der</strong> Wirkungsgrad meist noch hoch<br />
genug. Diese Art <strong>der</strong> Anpassschaltung ist <strong>der</strong> bekannten Pi-Anpassung in jedem Fall überlegen <strong>und</strong> dazu<br />
noch eindeutig in <strong>der</strong> Abstimmung. Es gibt bei <strong>der</strong> 2-Element-Anpassung immer nur eine einzige Kombination<br />
von L <strong>und</strong> C mit <strong>der</strong> Anpassung erreicht wird, sie ist eineindeutig.<br />
Bei kapazitiven Lasten (Tab 5) mit kleinen Realanteilen ist <strong>der</strong> Wirkungsgrad <strong>der</strong> Anpassschaltung<br />
verschwindend gering also immer mit hohen Verlusten verb<strong>und</strong>en. Impedanzen mit Realteilen unterhalb 6<br />
haben z.B. verkürzte Antennen. Daher muss bei solchen Antennen (Mobil-Antennen) dafür gesorgt werden,<br />
dass <strong>der</strong> Impedanzpegel direkt an <strong>der</strong> Antenne angehoben wird, z.B. durch eine Verlängerungsspule.<br />
Dr. Schau, DL3LH 16