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Messtechnische und rechnerische Ermittlung der ... - HAM-On-Air

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DL3LH<br />

29. Anhang<br />

29.1 Anschalten einer Gleichspannung an eine unendlich lange Leitung<br />

Wir legen an eine unendlich lange <strong>und</strong> verlustfreie Doppelleitung eine Spannung <strong>und</strong> fragen nach dem Strom,<br />

<strong>der</strong> sich einstellt o<strong>der</strong> nach dem Wi<strong>der</strong>stand, den diese Leitung hat.<br />

Zur Berechnung des Energiestromes nehmen wir eine Leitungsmodell, das aus zwei Kondensatorplatten <strong>der</strong><br />

Länge l, <strong>der</strong> Breite b <strong>und</strong> dem Abstand d besteht.<br />

E<br />

R<br />

Bild 29.1<br />

Legen wir an den Anfang dieser Leitung die Gleichspannung U * 1(t) (Sprungfunktion) an, dann erhalten wir<br />

bei Vernachlässigung von Randeffekten den Betrag <strong>der</strong> elektrischen Feldstärke E<br />

E = U / d (Gl 29.1)<br />

<strong>und</strong> den Betrag <strong>der</strong> magnetischen Feldstärke<br />

H = I / b (Gl 29.2)<br />

Daraus ergibt sich <strong>der</strong> durch Leitung übertragene Energiestrom<br />

P = U * I = E * H * d / b . (Gl 29.3)<br />

Dieser Energiestrom fließt von <strong>der</strong> Quelle zum Abschlusswi<strong>der</strong>stand R <strong>und</strong> wird dort in Wärme umgesetzt.<br />

Dieser Energiestrom fließt durch den Querschnitt q = b * d. Der Energieträger ist offensichtlich das<br />

elektromagnetische Feld <strong>und</strong> nicht die Leitung. Diese dient nur als Führung. Dividiert man die (Gl 27.2) durch<br />

die Fläche, durch die <strong>der</strong> Energiestrom hindurchgeht, so erhält man die Energiedichte, <strong>der</strong> als<br />

Poynting-Vektor bezeichnet wird.<br />

S = P / (d * b) = E * H (Gl 29.4)<br />

Die Beziehung ist <strong>der</strong> Satz von Poynting, <strong>der</strong> besagt: In jedem Punkt eines Raumes, wo gleichzeitig ein<br />

magnetisches <strong>und</strong> ein dazu senkrecht gerichtetes elektrisches Feld vorhanden ist, existiert eine<br />

Energiestromdichte, senkrecht zur Fläche durch E <strong>und</strong> H von <strong>der</strong> Größe S ( Da E <strong>und</strong> H Vektoren sind gilt S<br />

= E x H ).<br />

Die Energieübertragung geschieht also nicht durch die Leiter, son<strong>der</strong>n durch das elektromagnetische Feld<br />

zwischen den Leitern. Die Leiter dienen nur zur Führung des Energiestromes. Der Mechanismus des Stromes,<br />

den wir von <strong>der</strong> Gleichstromtechnik kennen, ist bei langen Leitungen nicht anwendbar, da infolge <strong>der</strong><br />

endlichen Ausdehnung <strong>und</strong> Geschwindigkeit auf <strong>der</strong> Leitung die Vorgänge nicht gleichzeitig ablaufen.<br />

Legen wir eine Gleichspannung an den Anfang einer Leitung, so bilden sich positive <strong>und</strong> negative Ladungen<br />

an den Polen <strong>der</strong> Platte aus, die mit Lichtgeschwindigkeit (ur = = 1) in die Leitung hineinlaufen. Zu diesen<br />

Ladungen gehört ein elektrisches <strong>und</strong> da sie sich bewegen ein magnetisches Feld. Bei positiver<br />

Bewegungsrichtung <strong>der</strong> Ladungen (vom Generator zum Verbraucher) wird <strong>der</strong> Strom<br />

i = + Q / t = + Q / x * x / t = + Q` * v (Gl 29.5)<br />

Dr. Schau, DL3LH 91

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