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Messtechnische und rechnerische Ermittlung der ... - HAM-On-Air

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<strong>Messtechnische</strong> <strong>und</strong> <strong>rechnerische</strong> <strong>Ermittlung</strong> <strong>der</strong> Verluste in Antennensystemen<br />

10. Verluste bei <strong>der</strong> Symmetrierung durch Übertrager<br />

Symmetrische Zweidraht- o<strong>der</strong> Vierdrahtleitungen als Zuleitung haben den Vorteil, dass sie weniger<br />

Anpassungs-Verluste haben <strong>und</strong> damit nach (Gl 2.1) die Gesamtverluste verringern. Weitere Vorteile sind die<br />

Breitbandigkeit, d.h. man kann eine Antenne über einen breiten Frequenzbereich betreiben, wenn die<br />

Anpassschaltung nach Abschnitt 6 richtig dimensioniert wurde.<br />

Symmetrier-Übertrager sind magnetisch gekoppelte Kreise. Um die Wirksamkeit von Streukapazitäten<br />

gering zu halten, sind Übersetzungsverhältnisse von 1:1 bis 1:4 noch sinnvoll. Die Wickelinduktivitäten <strong>und</strong><br />

Streukapazitäten gehen immer in die Berechnungen <strong>und</strong> das elektrische Verhalten mit ein <strong>und</strong> können nicht<br />

vernachlässigt werden.<br />

Bild 8:<br />

zeigt den charakteristischen Verlauf <strong>der</strong><br />

Eingangsimpedanz eines 1:1 Luftbalun mit<br />

einer Ohmschen Last von 50 im<br />

Frequenzbereich 100 KHz bis 30 MHz. Die<br />

Marke liegt bei 100 KHz.<br />

Die primäre <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Induktivität ist<br />

L 1 = L 2 = 2 H, <strong>der</strong> Koppelfaktor k = 0.8,<br />

die Gegeninduktivität M = 0.8*2 H = 1.6 H.<br />

Aus dem Impedanzverlauf nach Bild 8 ist ersichtlich, dass nirgends innerhalb des Frequenzbandes auch nur<br />

annährend Anpassung erreicht wird. Alle am Eingang des Balun vorhandenen Impedanzen sind induktiv. Die<br />

Verhältnisse verschlechtern sich noch bei Balunen mit 1: 4 <strong>und</strong> höheren Übersetzungsverhältnissen.<br />

Mit zunehmendem Koppelfaktor schnürt sich die Mitte zum Impedanzmittelpunkt 50 ein, Resonanz wird<br />

dennoch nicht erreicht. Nur durch Kompensation <strong>der</strong> primären <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären Wickelinduktivitäten kann<br />

die reelle Achse erreicht werden.<br />

Bild 9 <strong>und</strong> (rechts) Bild 10:<br />

28<br />

Mit einer Serienkapazität im primären Zweig ergibt sich <strong>der</strong> Impedanzverlauf nach Bild 10. So kann die<br />

erfor<strong>der</strong>liche Kompensation erreicht werden. Dabei ist <strong>der</strong> eingangsseitige Serienkreis, bestehend aus <strong>der</strong><br />

Serienkapazität <strong>und</strong> <strong>der</strong> primär wirksamen Induktivität auf die Betriebsfrequenz abzustimmen. Nur durch<br />

Vergrößerung des Koppelfaktors z.B. auf k ~ 1 (in <strong>der</strong> Praxis nicht erreichbar) kann überhaupt 50 erreicht<br />

werden.<br />

Der Koppelfaktor ist die wesentliche Größe bei <strong>der</strong> Dimensionierung eines Balun nach dem Transformator-<br />

Prinzip. Im obigen Beispiel nach Bild 9/10 werden mit dem Koppelfaktor k = 0.8 auf <strong>der</strong> reellen Achse nur<br />

R = 28 erreicht, also keineswegs eine 1: 1 Transformation, wie immer behauptet wird. Eine genaue<br />

Rechnung zeigt, dass die Einfügedämpfung Lv = 0.38 dB ist. Die Wicklungswi<strong>der</strong>stände wurden dabei<br />

unberücksichtigt gelassen <strong>und</strong> in die außenliegenden Wi<strong>der</strong>stände mit eingerechnet. Nur bei einem<br />

Koppelfaktor von k = 1 ist <strong>der</strong> eingangsseitige Wi<strong>der</strong>stand Re = 50 reell.<br />

Dr. Schau, DL3LH 22

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