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Messtechnische und rechnerische Ermittlung der ... - HAM-On-Air

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DL3LH<br />

Es ist also nur die Messung von L 1 , L max <strong>und</strong> L min notwendig. Das ist oftmals von Vorteil, weil L 2 <strong>der</strong><br />

Messung nicht zugänglich ist.<br />

Beispiel 8.1<br />

Die Messung eines Variometers ergab als primäre Induktivität L 1 = 12 H (Sek<strong>und</strong>ärkreis offen), Lmin = 2 H<br />

<strong>und</strong> Lmax = 46 uH (Beide Spulen in Reihe geschaltet). Aus (Gl 8.6) wird M = 11 H <strong>und</strong> L 2 = 12 H,<br />

identisch mit L 1.<br />

Da L 1 = L 2 ist, hat das Variometer ein Übersetzungsverhältnis ü = 1. Diese verän<strong>der</strong>liche Induktivität hat also<br />

eine Variation von 2 bis 46 H. Ohne magnetische Kopplung wäre nur eine Induktivität von maximal 24 H<br />

möglich. Es ist also auch nur Draht für 24 uH vorhanden, <strong>der</strong> maßgeblich für die Verluste ist.<br />

Berechnen wir noch den Koppelfaktor k für das Variometer, dieser wird k = 11/12 = 0.916, ein ausgezeich -<br />

neter Wert. (Die Werte für dieses Variometer sind übrigens die Werte eines Kugelvariometers aus russischen<br />

Beständen. Man sieht an den Zahlen die Präzision <strong>der</strong> Ausführung).<br />

Die Induktivität dieses Variometer kann als Funktion des Drehwinkels folgen<strong>der</strong>maßen geschrieben werden<br />

L = 24 H + 22 H cos .<br />

Die Werte für Induktivität ergeben sich dann bei/zu<br />

= 0 0 L = 46 H<br />

= 90 0 L = 24 H<br />

= 180 0 L = 2 H (Man beachte die kleine Induktivität!)<br />

= 270 0 L = 24 H.<br />

Diese Kosinus-Funktion mit ihrer Mehrdeutigkeit <strong>der</strong> Gesamtinduktivität als Funktion des Drehwinkels hat<br />

schon so manchen Messknecht zum Verzweifeln gebracht.<br />

Der Verlustwi<strong>der</strong>stand Rv <strong>der</strong> Spule von L = 24 H bei <strong>der</strong> Frequenz von fo = 3.6 MHz <strong>und</strong> einer angenommenen<br />

Güte von Q = 100 ist<br />

Rv = L / Q = 2 3.6 10 6 24 10 -6 /100 = 5.42 (Gl 8.8)<br />

<strong>und</strong> unabhängig von <strong>der</strong> eingestellten Induktivität. Unter 24 H wäre in diesem Beispiel eine Rollspule besser,<br />

weil hier <strong>der</strong> Verlustwi<strong>der</strong>stand proportional zum Induktivitätswert bei konstantem Q nach (Gl 8.2) abnimmt<br />

oberhalb von L = 24 H hat das Variometer weniger Verluste <strong>und</strong> die Rollspule entsprechend mehr, weil mehr<br />

Draht zum Einsatz kommt.<br />

Ist das Variometer auf maximale Induktivität Lmax = 46 H eingestellt, dann ist <strong>der</strong> Ohmsche<br />

Verlustwi<strong>der</strong>stand immer noch R = 5.42 . Die Güte des Variometers ergibt sich durch Umstellung <strong>der</strong><br />

(Gl 8.8) für die Frequenz fo = 3.6 MHz zu Q = 2 3.6 10 6 24 10 -6 / 5.42 = 100 <strong>und</strong> ist abhängig von<br />

Drehwinkel . Bei <strong>der</strong> minimalen Induktivität von Lmin = 2 H ist die Leerlauf-Güte<br />

Q min = 2 3.6 10 6 2 10 -6 / 5.42 = 8.35<br />

bzw.<br />

Q max = 2 3.6 10 6 46 10 -6 / 5.42 = 192.<br />

Verkoppelt man 3 Serien-Induktivitäten miteinan<strong>der</strong>, gilt entsprechend (Gl 8.1)<br />

Lges = L 1 + L 2 + L 3 ± 6 M (Gl 8.9)<br />

bei vier Induktivitäten entsprechend<br />

Lges = L 1 + L 2 + L 3 + L 4 ± 12 M. (Gl 8.10)<br />

Dr. Schau, DL3LH 19

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