Messtechnische und rechnerische Ermittlung der ... - HAM-On-Air
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<strong>Messtechnische</strong> <strong>und</strong> <strong>rechnerische</strong> <strong>Ermittlung</strong> <strong>der</strong> Verluste in Antennensystemen<br />
ist <strong>der</strong> Betrag des Reflexionsfaktors identisch mit dem in Bsp. 10.3 - was zu erwarten war.<br />
Der Transmission-Loss wird<br />
T LL = - 10 log (1 - 0.2) = - 10 log 0.8 = 0.969 dB<br />
<strong>und</strong> die Wirkleistung an <strong>der</strong> komplexen Last Z L = 50 + j 50 ist<br />
P L = Pv ( 1 0.2 ) = Pv * 0.8.<br />
Der aktive Zweipol mit dem Innenwi<strong>der</strong>stand von 100 hat eine verfügbare Leistung von <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong><br />
Quelle aus dem Beispiel 10.3 <strong>und</strong> damit P = 0.5 KW. Es ergibt sich für die Leistung an <strong>der</strong> Last P L = 400<br />
Watt.<br />
Mit dem Phasenwinkel <strong>der</strong> Last tan = 50/50 = 1 <strong>und</strong> = 45 Grad wird die Blindleistung ebenfalls 400 W. Die<br />
Scheinleistung berechnet sich zu Ps = 2 * 400 VA = 565.68 VA. Die Quelle wird mit dieser Scheinleistung<br />
belastet. Der Sinus des Phasenwinkels ist sin = cos = 0.707. Auch ist mit dem bekannten Zusammenhang<br />
zwischen <strong>der</strong> Schein- <strong>und</strong> Wirkleistung Pw = Ps sin = 565.68 sin (45 0 ) = 565.68 ½ 2 = 400 Watt als<br />
Wirkleistung. Bei einem Phasenwinkel von 45 Grad hat die Blindleistung natürlich den gleichen Zahlenwert<br />
wie die Wirkleistung. Die Scheinleistung ist bekanntlich auch Ps 2 = Pw 2 + Pb 2 . Man sieht daraus wie wichtig<br />
es ist die Leitung mit einem kleinen Verlustwinkel zu betreiben.<br />
Die eben berechneten Verhältnisse stellen sich immer bei Verwendung einer Anpassschaltung ein. Der<br />
Wirkungsgrad von zwei gekoppelten Kreisen - bei Resonanz bei<strong>der</strong> Kreise (z.B. Fuchs-Kreis, Z-Match,<br />
S-Match, Resonanzkoppler usw.) - hat immer, wenn man die zugeführte Leistung <strong>und</strong> die noch am Ausgang<br />
vorhandene Wirkleistung ins Verhältnis setzt, folgendes Aussehen (siehe Anhang)<br />
= ( M) 2 / ( R 1 R 2 + ( M) 2 ). (Gl 10.3)<br />
Dabei sind R 1 <strong>und</strong> R 2 die wirksamen frequenzabhängigen Verlustwi<strong>der</strong>stände von Kreis 1 <strong>und</strong> 2.<br />
(siehe Anhang)<br />
Der Wirkungsgrad ist also nur abhängig von den beiden wirksamen Verlustwi<strong>der</strong>ständen R 1 <strong>und</strong> R 2 <strong>und</strong> von<br />
<strong>der</strong> Gegeninduktivität M. Aus (Gl 10.3) ist auch ersichtlich, dass je mehr Induktivitäten verwendet werden, <strong>der</strong><br />
Wirkungsgrad immer geringer wird, weil sich R 1 bzw. R 2 erhöhen.<br />
Die Gleichung 10.3 hat ein Maximum bei Anpassung. Dabei ist ( Mopt) 2 = R 1 R 2 . Setzt man diesen Wert in<br />
obige Gleichung ein, wird ein Wirkungsgrad von 50 % erreicht. Es geht also die Hälfte (3 dB) <strong>der</strong> Leistung im<br />
Kreis verloren. Will man höhere Wirkungsgrade als 50 % erreichen, muss man immer<br />
( Mopt) 2 / R 1 > R 2<br />
machen, d.h. überoptimal koppeln. Bei 3 mal ( Mopt) wird schon <strong>der</strong> Wirkungsgrad von 90 % erreicht.<br />
Beispiel 10.5<br />
Um eine Abschätzung <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stände für R 1 bzw. R 2 zu bekommen, kann man von einer Leerlauf-<br />
Spulengüte von Q L = 50 ausgehen. Wir berechnen bei fo = 3.6 MHz für die Induktivität von L 1 = 12 uH aus<br />
dem Beispiel 8.1 den Verlustwi<strong>der</strong>stand des Variometer zu<br />
R 1 = R 2 = 2 f L / Q L = 0.4 3.6 1,2 = 5.42 .<br />
Der gegeninduktive Wi<strong>der</strong>stand bei <strong>der</strong> Frequenz fo = 3.6 MHz ist mit M = 11 H<br />
M = 2 3.6 1,1 = 248<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirkungsgrad dieses Variometer mit <strong>der</strong> angenommenen Güte von Q = 50<br />
= 248 2 / ( 248 2 + 5.42 2 ) = 0.99 o<strong>der</strong> 99 %.<br />
In diesem speziellen Fall lohnt sich kaum eine Verbesserung durch versilbern o<strong>der</strong> vergolden.<br />
Dr. Schau, DL3LH 26