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Materialien zur Familienpolitikanalyse - ifb - Bayern

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14 <strong>ifb</strong> - <strong>Materialien</strong> 4-98<br />

Sozialberichterstattung darstellt. Mit einem solchen Unternehmen verbinden sich eine Reihe<br />

von Zielsetzungen, die in der Entwicklung eines professionalisierten Dokumentationssystems<br />

zusammengefaßt werden können, das den politischen Akteuren verläßliche Informationen ü-<br />

ber die tatsächlichen und möglichen Folgen bestehender und zu entwickelnder politischer<br />

Maßnahmen auf das weite Feld der Familien geben soll.<br />

Unter Würdigung des bisherigen Stands der Forschung der <strong>Familienpolitikanalyse</strong> können<br />

verschiedene Teilziele dieses umfassenden Anspruchs behandelt werden, die in der vorliegenden<br />

Einleitung diskutiert werden.<br />

Erstens ist der Anspruch zu behandeln, nicht nur Familienpolitik, wie sie sich institutionell<br />

und ideell etabliert hat (Münch 1990, Wingen 1997), zu behandeln, sondern den weiteren Bereich<br />

„familienbezogener Politik“ (siehe 2. Kapitel: Zum Konzept „familienbezogener Politik“).<br />

Familien sind von einer Vielzahl von Politikbereichen betroffen. Neben der Familienpolitik<br />

im engeren Sinne sind dies unter anderem Steuerpolitik, Arbeitsmarktpolitik, Sozialversicherung,<br />

Wohnungsbaupolitik, Jugendhilfe, Bildungspolitik, Familienrecht etc. In Abgrenzung<br />

<strong>zur</strong> institutionalisierten Familienpolitik kann man daher von familienbezogener Politik<br />

sprechen.<br />

Zweitens hat ist das Ziel zu nennen, auf die Entwicklung der entsprechenden Politik Einfluß<br />

zu nehmen, wie dies auch andere Formen der Sozialberichterstattung und Politikberatung anstreben<br />

(siehe 3. Kapitel: Zur Entstehung familienbezogener Politik). Hierzu wurde eine Reihe<br />

von Unterfragestellungen entwickelt. Zum einen geht es ganz grundsätzlich um die<br />

Möglichkeiten, die sozialwissenschaftliche Beratung bei der Politikentwicklung hat, zum<br />

zweiten um den Familienbegriff, der in unterschiedlichen Politikfeldern den<br />

Anknüpfungspunkt für familienwissenschaftliche Erkenntnisse bildet, die in die<br />

Politikentwicklung eingehen sollen, und zum dritten um die politischen Zielsetzungen<br />

familienbezogener Politik.<br />

Drittens besteht ein Ziel der <strong>Familienpolitikanalyse</strong> in der Ermittlung der Wirkungen (familien-)<br />

politischer Maßnahmen (siehe 4. Kapitel: Zur Wirkungsanalyse). Hier ist insbesondere<br />

nach den Möglichkeiten zu fragen, inwiefern über eine deskriptive Beobachtung hinaus Möglichkeiten<br />

der Analyse von Politikwirkungen Ziel einer solchen Untersuchung sein können<br />

und sollen.<br />

Viertens ist die Langfristigkeit des Unternehmens zu diskutieren, die mit dem Begriff Dauerbeobachtung<br />

bezeichnet werden kann (siehe 5. Kapitel: Zur Langfristigkeit der Untersuchung).<br />

Hierbei geht es vor allem um die Möglichkeiten systematischer Datengewinnung und<br />

–aufbereitung, die diese Dauerhaftigkeit sichern helfen. Schließlich ist die Darstellung auf das<br />

Machbare zu konzentrieren (siehe 6. Kapitel: Fallstudien <strong>zur</strong> <strong>Familienpolitikanalyse</strong>).<br />

In diesem wie auch in den vorangegangenen Gliederungspunkten geht es insbesondere darum,<br />

drei Quellen in die Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen der <strong>Familienpolitikanalyse</strong><br />

einzubeziehen. Dies sind erstens bestehende Ansätze in diesem Bereich, die Rationalitätskriterien<br />

des Untersuchungsfelds definieren, und an denen die Möglichkeit der Weiterentwicklung<br />

von etablierten Fragestellungen studiert werden kann. Das sind zweitens die in den kollegialen<br />

Diskussionen formulierten Bewertungsgesichtspunkte und Erfahrungen, die sich zum<br />

Teil in Arbeitspapieren niedergeschlagen haben. Und das sind schließlich drittens die in den<br />

vorliegenden Fallstudien des vorliegenden Bandes ermittelten Ergebnisse.

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