22.01.2014 Aufrufe

Materialien zur Familienpolitikanalyse - ifb - Bayern

Materialien zur Familienpolitikanalyse - ifb - Bayern

Materialien zur Familienpolitikanalyse - ifb - Bayern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

90 <strong>ifb</strong> - <strong>Materialien</strong> 4-98<br />

minimum, das in Anlehnung an den Sozialhilfebruttobedarf bestimmt wird, um höchstens<br />

20% überschritten wird. Dieser Bereich führt in der Realität vielfach aufgrund von mit dem<br />

Enden des Sozialhilfeanspruches selbst zu tragender Kosten (vgl. Netzler 1995) noch nicht zu<br />

einem nachhaltig vom Existenzminimum abgehobenen Lebensstandard.<br />

Das Merkmal „Zahl der Kinder“ wird in der Analyse unterschiedlich verwendet:<br />

• als im Moment der Befragung aktuelle Kinderzahl und<br />

• als im Gesamtzeitraum 1984-95 maximal realisierte Kinderzahl.<br />

Die im Gesamtzeitraum „realisierte“ Kinderzahl ist hier die nach 1984 bis einschließlich 1995<br />

im Haushalt lebende maximale Anzahl von Kindern. So kann z.B. 1987 die aktuelle Zahl an<br />

Kindern in einem Haushalt 1 sein, das Merkmal der realisierten Kinderzahl ist aber 2, weil der<br />

Haushalt noch ein weiteres Kind bis 1995 haben wird. Diese Unterscheidung ist sinnvoll, um<br />

analysieren zu können, inwieweit sich die Befragten bzw. ihre Haushalte bereits im Ausgangsjahr<br />

bzw. in den Jahren vor einem (weiteren) Kind unterschieden haben.<br />

3. Ergebnisse<br />

3.1 Merkmale der Befragten und ihre Haushalte 1984-95<br />

Von den insgesamt 417 kontinuierlich befragten Haushalten lebten zwischen 1984 und 1995<br />

in 255 Haushalten Kinder (in 61% der Haushalte; 1984: noch alle Haushalte ohne Kinder, vgl.<br />

Kap. 2). 162 Haushalte (39%) blieben in dieser Zeitspanne ohne Kinder. Die geringe Zahl von<br />

Personen, die heirateten und dann geschieden wurden (28 Personen), ergibt sich auch aus der<br />

mit einem Familienstandwechsel häufig einhergehenden Haushaltsumstrukturierung und dem<br />

Problem, solchen Befragten bzw. ihren veränderten Haushalten in einem Panel über Jahre<br />

hinweg kontinuierlich zu „folgen“ („Panelsterblichkeit“ durch Haushaltswechsel). Die Analyse<br />

konzentriert sich auf Ehegatten und Lebenspartner. Alleinerziehende - vielfach mit einem<br />

Haushaltswechsel - konnten nur zu einem geringen Teil über 11 Jahre hinweg kontinuierlich<br />

ausgewertet werden (vgl. <strong>zur</strong> Selektivität bei Panelanalysen z.B. Löwenbein/ Rendt 1991).<br />

Von allen Befragten waren in diesem Zeitraum zumindest zeitweilig ledig, verheiratet, geschieden,<br />

verwitwet und/oder arbeitslos oder lebten in einem Haushalt mit niedrigem Einkommen:<br />

Von allen Befragten waren im gesamten Zeitraum 1984-95 18% mindestens einmal arbeitslos.<br />

82 % der Personen lebten im Gesamtzeitraum zumindest zeitweilig verheiratet zusammen.<br />

Bei den Personen ohne Kinder (im Gesamtzeitraum) waren es 60%, über 90% bei jenen, die<br />

Kinder bekamen. Dies entspricht den aus Querschnittsdaten zu erwartenden Relationen. Bei<br />

13% gab es Phasen eines Verheiratetsein-aber-Getrenntlebens, bei 14% eine Scheidung. 31%<br />

waren im Analysezeitraum ledig, bevor sie heirateten. Auch dies deckt sich mit den Querschnittsdaten,<br />

denen zufolge jene Befragten, die nur ein Kind bekamen, höhere Scheidungsraten<br />

und Raten eines Verheiratetsein-aber-Getrenntlebens hatten als jene mit mehr Kindern.<br />

Von allen Haushalten gehörte für mindestens eine Periode ein Drittel der Haushalte in die<br />

Gruppe einkommensschwacher Haushalte (Lebensstandard max. bis 20% über Existenzmini-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!