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Materialien zur Familienpolitikanalyse - ifb - Bayern

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82 <strong>ifb</strong> - <strong>Materialien</strong> 4-98<br />

standard beruhen nicht nur auf unterschiedlichen Haushaltsgrößen, sondern auch auf erhöhten<br />

Primäreinkommen der Kinderlosen. Bei den Alleinstehenden bzw. Alleinerziehenden<br />

fällt der Unterschied zwischen Kinderlosen und jenen mit Kindern in der hier selektierten<br />

Gruppe ähnlich wie bei den vollständige Familien aus.<br />

• Die Haushaltsnettoeinkommen jener, die auch in späteren Jahren keine Kinder hatten,<br />

waren im Anfangszeitraum 1984-87 deutlich niedriger als die Einkommen jener, die später<br />

ein Kind hatten (einkommensstärkste Gruppe). Die Familien, die bis 1995 zwei oder<br />

drei Kinder hatten, verfügten vor und am Beginn der Familienphase - wie die kinderlos<br />

Bleibenden - über durchschnittlich rund 500 DM weniger Einkommen.<br />

• Rund ein Viertel der Haushalte konnte bei einem weiteren Kind sein Haushaltsnettoeinkommen<br />

halten, ein Viertel hatte Einbußen von rund 10-20% und die Hälfte mußte mit<br />

über 20% weniger Haushaltseinkommen auskommen.<br />

• Von allen Haushalten rutschte - zumindest für eine Periode - ein Drittel in die Gruppe<br />

einkommensschwacher Haushalte 2 . Je mehr Kinder in einen Haushalt hineingeboren wurden,<br />

um so ausgeprägter war die Wahrscheinlichkeit daß ein Haushalt zeitweilig zu den<br />

Einkommensschwachen gehörte: Bei jenen, die kein Kind bekamen, gehörten 28%<br />

mindestens einmal zu den einkommensschwachen Haushalten, von denen, die ein Kind<br />

bekamen 34%, mit zwei Kindern 40%, mit drei Kindern 62%. Diese relative Einkommensschwäche<br />

ist nicht durch entsprechend unterschiedliche Haushaltsnettoeinkommen<br />

oder Arbeitslosigkeit bedingt, sondern durch den un<strong>zur</strong>eichenden Einkommensanstieg bei<br />

steigenden Unterhaltsverpflichtungen.<br />

• Zu jenen, die im Analysezeitraum <strong>zur</strong> Gruppe der "Bessergestellten“ gehörten, d.h. in<br />

keinem Jahr von einem niedrigen Lebensstandard, Arbeitslosigkeit, Trennung oder<br />

Scheidung betroffen waren, zählten in der Hauptsache jene, die keine Kinder bekamen:<br />

Von den kinderlos Gebliebenen gehörten 49% zu dieser Gruppe, von jenen, die bis zu<br />

drei Kindern im Zeitraum 1984-95 bekamen, nur 15%.<br />

• Der mit der Kinderzahl abnehmende Lebensstandard verändert insgesamt nicht die genannte<br />

Lebenszufriedenheit. Jene, die keine Kinder bekamen, starteten mit der geringsten<br />

Lebenszufriedenheit und kamen dann ab 1990 in den Bereich der Haushalte, die ein und<br />

zwei Kind(er) bekamen, weil deren Lebenszufriedenheit absank.<br />

• Hinsichtlich der Sorgen um die eigene wirtschaftliche Situation gehörten jene, die keine<br />

Kinder im gesamten Untersuchungszeitraum im Haushalt hatten, durchgehend zu denen<br />

mit den geringsten Sorgen.<br />

• Mit dem ersten Kind verminderte sich für etwa zwei Drittel der Befragten ihre Zufriedenheit<br />

mit dem Haushaltseinkommen, ein Drittel ist in etwa gleichermaßen zufrieden<br />

wie im Jahr vor dem ersten Kind, d.h. die Einkommenszufriedenheit verringerte sich<br />

nicht annähernd wie der Lebensstandard. Beim zweiten Kind verminderte sich die Einkommenszufriedenheit<br />

bei drei vierteln der Befragten.<br />

2<br />

Lebensstandard bis max. 20% über einem durchschnittlichen haushaltsspezifischen Sozialhilfebedarf.

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