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Materialien zur Familienpolitikanalyse - ifb - Bayern

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34 <strong>ifb</strong> - <strong>Materialien</strong> 4-98<br />

Die Langfristigkeit des hier besprochenen Unternehmens ist eine Frage der Institutionalisierung<br />

und diese wiederum eine Frage der Koordination, der Organisation und der finanziellen<br />

Ausstattung. Im Prinzip gibt es hierbei die Alternative, sich im Rahmen eines solchen Unternehmens<br />

in Form der offiziellen Berichterstattung anzukoppeln und diese weiterzuführen o-<br />

der durch entsprechende Einzelstudien vertiefende Analysen bereitzustellen.<br />

Beide Wege werden in der Fortführung der präsentierten Ergebnisse gegangen. Es wurde inzwischen<br />

ein erster Ansatz für einen Bericht <strong>zur</strong> Lage der Bayerischen Familien erstellt. Im<br />

Rahmen dieses Forschungsprojekts, das durch das Bayerische Sozialministerium gefördert<br />

wird, werden Daten systematisch <strong>zur</strong> Dauerbeobachtung der Familie (nicht: der Familienpolitik<br />

oder der familienbezogenen Politik) gesammelt, dokumentiert und aufbereitet. Dieses Dokumentationssystem<br />

kann als Referenzsystem für die politischen Entscheidungsträger und die<br />

Öffentlichkeit dienen. Es realisiert in einem vertretbaren Umfang ein wichtiges Teilziel der<br />

hier diskutierten Überlegungen. Auch die zweite Möglichkeit der problemorientierten Einzelstudie<br />

wird weiterhin verfolgt. Insbesondere die kontinuierliche Beobachtung der Kinder- und<br />

Jugendhilfepolitik, die mit der Studie von Kurt Bierschock in diesem Band exemplarisch vertreten<br />

ist, ist hier zu nennen. In einer Reihe von Forschungsprojekten zu diesem Thema, aber<br />

auch in anderen Evaluationsstudien zu familienbezogenen sozialen Diensten, werden laufend<br />

Fragen behandelt, die an Fallbeispielen Wirkungsanalysen familienbezogener Politik repräsentieren.<br />

6.4 Zum Aufbau des Bandes<br />

Entsprechend der in dieser Einleitung formulierten Überlegungen werden einzelne Bereiche<br />

familienbezogener Politik exemplarisch im Tagungsband und in den hier abgedruckten Fallstudien<br />

beleuchtet.<br />

Die Tagung „Neubewertung der Familienarbeit in der Sozialpolitik - Probleme und Perspektiven“<br />

ist in einem gesonderten Band dokumentiert (Netzler/Opielka 1998). Sie widmete sich<br />

interdisziplinär einem Problembereich von Familien, der un<strong>zur</strong>eichenden Anerkennung und<br />

Förderung von Familienarbeit. Insbesondere ging es hierbei auch um die Bewertungsmaßstäbe<br />

für die Gerechtigkeit familienpolitischer Unterstützungssysteme. Sie lassen sich aus dem<br />

Grundgesetz ebenso ableiten wie aus ethischen Vorstellungen der Geschlechtergleichheit oder<br />

aus der Idee, die gesamte Gesellschaftspolitik konsequent an der Familie aus<strong>zur</strong>ichten.<br />

In einer Reihe von hier dokumentierten Fallstudien wurden andere Bereiche familienbezogener<br />

Politik behandelt.<br />

Die Entwicklung von Familienpolitik und entsprechender Programme ist häufig abhängig von<br />

Leitbildern und Idealen. Die Studie von Stephan Baas zeigt dies am Beispiel der Geschlechtsrollenvorstellungen,<br />

die sich in verschiedenen Politikbereichen nachweisen lassen, wenn es<br />

etwa um die Frage geht, inwieweit Mütter erwerbstätig sein sollen. Mit einer Längsschnittuntersuchung<br />

von Reden von FamilienministerInnen zu frauenpolitischen Fragen konnte dargestellt<br />

werden, daß diese Vorstellungen vom persönlichen Wertesystem der jeweiligen MinisterIn<br />

ebenso abhängen wie von der Wahrnehmung äußerer Bedingungen wie der Arbeitsmarktsituation.

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