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Materialien zur Familienpolitikanalyse - ifb - Bayern

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Netzler: Veränderung wirtschaftlicher Lebensstandards, Zufriedenheiten und Sorgen von Familien 93<br />

Bei den Haushalten, die Kinder bekamen, lag die Zahl der Erwachsenen bereits im Ausgangsjahr<br />

1984 mit 1,82-2 Personen wie auch in den Folgejahren kontinuierlich höher. Ab 1986<br />

hatte ein Viertel bis ein Drittel der Eltern, die Kinder im Gesamtzeitraum bekamen (1986:<br />

Abb. 1 und Tab. 2), das erste Kind. Bereits im vierten Jahr - also 1987 - hatten von jenen, die<br />

ein Kind im Gesamtzeitraum bekamen, rund 50% dieses Kind. Von denjenigen, die im Gesamtzeitraum<br />

zwei Kinder bekamen hatten 1987 nahezu 80% das erste Kind, und von denjenigen,<br />

die insgesamt drei Kinder bekamen, hatten 1987 bereits rund 10% das zweite Kind: 22<br />

Die Differenzierung der Haushaltsgröße ist bis 1994 weitgehend abgeschlossen, die Kurven<br />

für die Kinderzahl flachen sich bei den 1- und 2-Kinder-Familien ab, etwas weniger bei jenen<br />

mit drei Kindern. 23<br />

3.2 Unterschiede nach der aktuellen Zahl der Kinder: Einkommen und Lebensstandard,<br />

Zufriedenheit und wirtschaftliche Sorgen<br />

3.2.1 Haushaltsnettoeinkommen<br />

Verheiratete Zusammenlebende ohne Kinder weisen durchgehend höhere Haushaltsnettoeinkommen<br />

auf als Familien. Familien mit einem und zwei Kindern weisen höhere Haushaltsnettoeinkommen<br />

auf als Familien mit drei Kindern. Unterschiede im Lebensstandard beruhten<br />

damit nicht nur auf unterschiedlichen Haushaltsgrößen, sondern auf erhöhten Primäreinkommen<br />

insbesondere Kinderloser. Die Durchschnittseinkommen für die Familien sind kompatibel<br />

mit früheren Querschnittsauswertungen (für 1994, vgl. Netzler 1996: 31).<br />

Datenprobleme ergeben sich bei den Alleinerziehenden: Deren Einkommensniveau (Abb. 3)<br />

erscheint gegenüber vollständigen Familien und anderen Daten (Mikrozensus, Statistisches<br />

Bundesamt 1995: 63-67; vgl. auch Netzler 1995: 72-76) - auch bei einer Bereinigung um unterschiedliche<br />

Altersgruppen - zu hoch. Das im Durchschnitt (Abb. 3) nur um rund 100-400<br />

DM niedrigere Einkommen der Alleinerziehenden mit Kindern gegenüber vollständigen Familien<br />

entspricht nicht der erwarteten Größenordnung von rund 1000 DM (im früheren Bundesgebiet,<br />

Statistisches Bundesamt 1995: 63-66). Es ist zu vermuten, daß das Kriterium, 11<br />

Jahre lang Auskunft gegeben zu haben, einkommensstärkere Alleinerziehende bzw. Alleinstehende<br />

selektiert, weil Einkommensschwächere häufiger einen Haushaltswechsel haben und<br />

danach als Befragte vom Panel für Wiederholungsbefragungen nicht mehr „gefunden“ wer-<br />

22<br />

23<br />

Die Durchschnittswerte in Abb. 1 weisen für die Haushalte mit einem im Gesamtzeiraum „realisierten“ Kind<br />

1995 max. „nur“ 93% Haushalte mit einem Kind und bei zwei insgesamt „realisierten“ Kindern 1995 ebenfalls<br />

nur 93% mit 2 Kindern im Haushalt aus, d.h. rund 7% der Kinder sowohl bei den 1- wie 2-<br />

Kinderhaushalten lebten 1995 nicht mehr im Ursprungshaushalt, obwohl es zwischenzeitlich 1- oder 2-<br />

Kinderhaushalte waren. Dies liegt daran, daß ein Teil der Haushalte, der bereits 2 oder 3 Kinder hatte, durch<br />

eine Scheidung/Trennung sich umstrukturierte, d.h. die vor der Scheidung für den Haushalt genannten Kinderzahlen<br />

in den nachfolgenden Jahren - soweit nicht Scheidungsfamilien zusammenziehen - nicht wieder erreicht<br />

wurden, obwohl die Unterhaltsverpflichtungen - und damit die wirtschaftlichen Möglichkeiten der<br />

Haushaltsmitglieder - auch von den vor der Scheidung im vormaligen Haushalt lebenden Kindern und Eltern<br />

determiniert werden.<br />

Die Daten für die 4-u.m.Kinder-Haushalte sind nicht repräsentativ.

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