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Materialien zur Familienpolitikanalyse - ifb - Bayern

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32 <strong>ifb</strong> - <strong>Materialien</strong> 4-98<br />

Außerdem geben die Statistischen Ämter eine Reihe von Sonderveröffentlichungen zum<br />

Thema heraus; zu nennen sind hier auch die Arbeiten der familienwissenschaftlichen Forschungsstelle<br />

des Landes Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.<br />

Auch die großangelegten sozialwissenschaftlichen Studien bieten vielfache Anknüpfungspunkte<br />

für Sekundärauswertungen im Hinblick auf die Wirkungen familienbezogener Politik.<br />

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung betreibt seit 1984 das Sozioökonomische Panel<br />

(SOEP). Das Deutsche Jugendinstitut hat mit einer etwas anderen Zielrichtung bereits<br />

zwei Wellen des Familiensurvey durchgeführt. Eine Reihe, im Umfang z.T. kleinerer Untersuchungen<br />

wie das Wohlfahrtssurvey des Sonderforschungsbereichs 3, die Allgemeine Bevölkerungsumfrage<br />

Sozialwissenschaften (ALLBUS) des Zentrums für Umfragen, Methoden<br />

und Analysen (ZUMA) in Mannheim und eine Vielzahl kaum zählbarer anderer kleinerer Studien<br />

kommen für sozialwissenschaftliche Sekundäranalysen zu diesem Thema in Frage (siehe<br />

z.B. Walter 1991).<br />

Auf internationaler Ebene könnten ebenfalls eine Reihe von Datensätzen genannt werden, u.a.<br />

OECD-Berichte, das International Social Survey Program (ISSP), das gelegentlich Familienfragen<br />

behandelt hat, z.B. in den Programmen Family and Changing Gender Roles I und II,<br />

1989 und 1994), oder die Luxembourg Income Study (LIS), die von der Syracuse University<br />

koordiniert wird. Aus allen diesen Studien ist eine Reihe von entsprechenden sozialwissenschaftlichen<br />

Forschungsarbeiten entstanden, die für das hier behandelte Unternehmen einschlägig<br />

sind. Die entsprechenden Datensätze stehen <strong>zur</strong> freien Verfügung und können ausgewertet<br />

werden.<br />

Was bedeutet diese - notwendigerweise unabgeschlossene - Liste von Berichtsformen, Datensätzen<br />

und Forschungsgruppen für die <strong>Familienpolitikanalyse</strong>? Erstens ist der erhebliche Ressourcenaufwand<br />

zu vermerken, der eingesetzt werden muß, um einen großen Bereich familienbezogener<br />

Fragen abzudecken. Zu jedem einzelnen der behandelten Ansätze ließen sich eine<br />

Vielzahl von Einschränkungen formulieren, die als offene Forschungsfragen neuartige Projekte<br />

anstoßen könnten. Z.B. ist das Sozioökonomische Panel, wie schon in seinem Titel erkennbar,<br />

im wesentlichen sozioökonomisch orientiert. Deshalb läßt sich z.B. die Familienbiographie<br />

von Männern mit den Mitteln dieses Panels nicht rekonstruieren. Sie wurde nur für<br />

Frauen erhoben. Das ist ein Nachteil für die Familienforschung, insbesondere dann, wenn sie<br />

sich das Ziel gesetzt hat, Lebensverläufe abzubilden. Teilweise werden diese Mängel durch<br />

andere Studien, z.B. das Familiensurvey des Deutschen Jugendinstituts oder die Lebensverlaufstudie<br />

des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin, ausgeglichen. Das Zusammenspielen<br />

der Daten unterschiedlicher Datensätze führt jedoch zu erheblichen methodologischen<br />

Problemen, die hier im einzelnen nicht diskutiert werden sollen. Eine Untersuchung,<br />

die auch nur ansatzweise Forschungslücken dieser Art schließen helfen will, muß, um<br />

professionell konkurrenzfähig zu bleiben, mit einem erheblichen Bedarf an Personal, Finanzen,<br />

Organisation und (z.T. internationaler) Koordination betrieben werden.<br />

Zweitens variiert der Institutionalisierungsgrad der unterschiedlichen Forschungsansätze erheblich.<br />

Dauerunternehmen sind selten, was bedeutet, daß die Hürden für ihre Einrichtung,<br />

vor allem die finanziellen und organisatorischen Hürden, deutlich wahrnehmbar sind. Typischerweise<br />

finden sich Ansätze der Dauerbeobachtung im Bereich der offiziellen Berichterstattung,<br />

d.h. durch Statistische Ämter und Ministerien. Es ist daher davon auszugehen, daß

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