Objektblätter aller Teilregionen - Kanton Bern

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<strong>Kanton</strong>ales Inventar der schutzwürdigen Landschaften Gemeinden Diemtigen, Lenk, St. Stephan, Wimmis, Zweisimmen Diemtigtal Objekt Nr. A4 Karte 1 Übersicht Region Landschaftstyp gemäss ARE Schlüsselelemente Teilgebiete Entwicklungsraum Thun, Obersimmental – Saanenland 20 Kalkberglandschaft der Nordalpen 29 Kalkgebirgslandschaft der Alpen Berglandwirtschaft, Trockenwiesen, Niesenkette, Regionaler Naturpark 1: Niesenkette und Wiriehorn, 2: Oberes Diemtigtal / Grimmialp, 3: Unteres Diemtigtal, 4: Menigtal, 5: Färmeltal Gesamtcharakter Das Gebiet setzt sich aus verschiedenen voralpinen Talschaften zusammen und grenzt an Kalksgebirgszüge der Alpen. Weite Teile können als grossflächige und vielgestaltige Berglandschaft der Nordalpen mit charakteristischem Mosaik aus Wald(mit verschiedenen Objekten aus dem kantonalen Waldnaturschutz-Inventar), Weiden Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013
<strong>Kanton</strong>ales Inventar der schutzwürdigen Landschaften und Streusiedlung bezeichnet werden. Vom Talgrund über Alpweiden bis zu vegetationslosen Fels- und Schuttzonen finden sich verschiedene Landschaftstypen mit unterschiedlichen Nutzungsintensitäten. Mit Ausnahme des Färmeltals (Teilgebiet 5) befindet sich das gesamte Gebiet im regionalen Naturpark Diemtigtal. Fast das gesamte Diemtigtal ist besiedelt, wobei die Siedlung in direktem Zusammenhang mit dem Relief steht: Der Taleingang (Teilgebiete 1 und 3) ist grossflächig mit Streusiedlungen und Weilern in traditioneller Bauweise belegt. Diese sanfte Hangflanke der Niesenkette wird durch Hecken und baumbestandene Bachläufe in idyllische Geländekammern gegliedert. Entlang des Fildrich-Baches (Teilgebiet 2) ist die Besiedlung aufgrund der steilen, bewaldeten Flanken stärker auf den Talgrund konzentriert. Eine mehrstufige landwirtschaftliche Nutzung (Talbetrieb, Voralp und Sömmerung) führt insgesamt zu einem hohen Anteil an landwirtschaftlicher Infrastruktur (Ställen, Alphütten) auf verschiedenen Höhenstufen. Im Vergleich zu den Nachbartälern Simmental und Frutigtal wirkt das Diemtigtal störungsarm, authentisch und bildet eine in sich geschlossene Einheit. Zwar finden sich am Wiriehorn (Teilgebiet 1) und im Gebiet Grimmialp – Stiereberg (Teilgebiet 2) touristische Infrastrukturen und Freizeitangebote, die aber in überschaubarer Dimension sowie räumlich konzentriert sind und die übrigen Teilgebiete nicht beeinträchtigen. Der intakte Charakter der Landschaft wird durch den hohen Anteil traditioneller Holzbauten mitgeprägt. Im gesamten Perimeter, aber insbesondere an den südexponierten Hängen des Seitentals des Menigbachs (Teilgebiet 4), finden sich Trockenwiesen und -weiden. Die lockeren Bestände aus Einzelbäumen (Bergahorn) an den waldfreien Flanken verleihen der Landschaft einen ausgesprochen harmonischen Charakter und sind von hohem ökologischem Wert. Durch das Tal führt der Zugang zum Seebergsee (ausserhalb des Perimeters), einem landschaftlichen Idyll mit Flachmooren auf 1'800 m ü.M. Der See ist Teil des ausgedehnten kantonalen Naturschutzgebietes Spillgerten, welches an die Teilgebiete 2, 4 und 5 grenzt. 2 Das Färmeltal grenzt nördlich an die Moorlandschaft 339 Albrist. Ställe, Scheunen und Wohngebäude sind gut eingepasst und prägen das Tal. Der Färmelbach verleiht der offenen Kulturlandschaft Lebendigkeit. Er verläuft leicht mäandrierend mit einzelnen Kiesbänken durch das Tal. Baumgruppen und Bergahorn-Einzelbäume sowie strukturierte Übergänge zwischen Wiese/Weide (mit Trockenelementen) und Wald zeugen von einem vielfältigen Nutzungsmuster und wirken wie eine Parklandschaft. Aktuelle Nutzung Teilgebiet Hauptnutzungen 1 Niesenkette und Wiriehorn Landwirtschaft (Sömmerung), alpiner Tourismus, z.T. Forstwirtschaft 2 Oberes Diemtigtal / Grimmialp Landwirtschaft (Sömmerung), Tourismus (Ski- und Sessellifte), Parahotellerie 3 Unteres Diemtigtal Wohnen und Gewerbe, Landwirtschaft (Milch- und Weidewirtschaft) 4 Menigtal Landwirtschaft (Sömmerung), Freizeit und Erholung 5 Färmeltal Landwirtschaft (Sömmerung), Freizeit und Erholung Die vorherrschende Nutzung im Gebiet ist die Landwirtschaft. Diese ist mehrstufig organisiert mit Talgut, Voralp und Alp. Es wird vorwiegend Weidewirtschaft betrieben, teilweise kommt auch Futterbau vor. Grosse Teile des Gebietes zählen zum Sömmerungsgebiet und werden nur temporär genutzt. Bei den Bächen Fildrich und Chirel besteht in den Teilgebieten 2 und 3 eine Wasserkraftnutzung. Der Tourismus und die Freizeit- und Erholungsnutzung sind im Diemtigtal etabliert. Die Infrastruktur ermöglicht Sommer- und Wintertourismus. In Zusammenarbeit mit dem Naturpark wird die Angebotspalette mit Fokus auf einem nachhaltigen Tourismus laufend erweitert. Mit der Zertifizierung als Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung verfügt die Region über ein offizielles Label zur Vermarktung von Leistungen und Produkten aus dem Diemtigtal. Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013
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