Objektblätter aller Teilregionen - Kanton Bern
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<strong>Kanton</strong>ales Inventar der schutzwürdigen Landschaften<br />
versetzt westlich von Innertkirchen und ist durch eine Steilstufe vom nördlich angrenzenden Aaretal abgesetzt.<br />
Das Gebiet weist eine Fläche von rund 30 km 2 auf und besteht aus vier Teilgebieten. Die Höhendifferenz innerhalb<br />
des Perimeters ist mit 1'500 m bemerkenswert, dieser Unterschied wirkt sich auch auf die unterschiedlichen<br />
Lebens- und Nutzungsräume aus. Das Tal selbst ist ein überregionaler Wildtierkorridor und entsprechend wichtig<br />
für die heimische Tierwelt. Der grösste Teil des Perimeters ist als Jagdbanngebiet ausgeschieden und ist mit<br />
verschiedenen Objekten aus dem kantonalen Waldnaturschutz-Inventar durchsetzt.<br />
Während das Tal im Süden (Teilgebiet 2) in die schroffen Felsbastionen der Engelhörner übergeht, ist die Nordflanke<br />
(Teilgebiet 3) etwas flacher ausgebildet. Hier haben sich in Karkesseln grossflächige und bedeutende<br />
Alpen entwickelt: Breitenboden, Alp Grindel, Tschingel. Auch dieser Bereich ist durch Gebirgskämme abgeschlossen,<br />
speziell ist die Nähe zu den Hochmooren bei Chaltenbrunnen zu erwähnen. Rosenlaui (Teilgebiet 4)<br />
gilt als kleinste Ortschaft der Schweiz. Während der Gründerzeiten des Tourismus wurde der Ort als beliebtes<br />
Zentrum inmitten der wilden Bergwelt berühmt. Aus dieser Zeit stammt auch die gut ausgebildete Strasse über<br />
die grosse Scheidegg nach Grindelwald (eingetragen im IVS als von nationaler Bedeutung).<br />
Das schutzwürdige Gebiet ist eine beliebte Ausflugsdestination. Entlang des Reichenbachs, aber auch an den<br />
Talflanken gibt es ein gut ausgebautes Wanderwegnetz, das sich durch das ganze Tal zieht. Im Laufe der Zeit<br />
hat sich die Gastronomie entwickelt und sich den jeweiligen Bedürfnissen angepasst. Weitere Attraktionen wie<br />
die Gletscherschlucht (Teilgebiet 4) oder der Rosenlauigletscher (ausserhalb des Perimeters) wirken als Magneten<br />
für Touristen, unterstreichen aber auch die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Gegend. In höheren Lagen<br />
finden Alpinisten Herausforderungen in verschiedenen Klettergebieten. Auch als Ausgangspunkt für alpine Hochtouren<br />
ist das Gebiet bekannt.<br />
Der Perimeter verbindet eine Reihe von geschützten Landschaften: BLN-Gebiete 1506 Chaltenbrunnenmoor-<br />
Wandelalp, 1507 <strong>Bern</strong>er Hochalpen und 1511 Giessbach, Moorlandschaften 11 Chaltenbrunnen und 391 Grosse<br />
Scheidegg sowie die kantonalen Naturschutzgebiete Chaltenbrunnen-Wandelalp und Hinterburg-Oltscheren.<br />
2<br />
Aktuelle Nutzung<br />
Teilgebiete<br />
1Wellhorn<br />
Hauptnutzungen<br />
Naturlandschaft, Outdoor- und Hochgebirgsaktivitäten, Klettertourismus Engelhörner,<br />
SAC-Hütten<br />
2 Engelhörner Naturlandschaft, Outdoor- und Hochgebirgsaktivitäten, Klettertourismus<br />
3 Breitenboden Alpwirtschaft, Käseherstellung, Wandern und Hochgebirgstouren<br />
4 Rosenlaui Alpwirtschaft, etwas Forstwirtschaft, Freizeit und Erholung, Verkehr, Tourismus<br />
Die wichtigsten Nutzungen sind die Landwirtschaft und der Tourismus. Obwohl die Blütezeit des Fremdenverkehrs<br />
vorbei ist, erfreut sich das Reichenbachtal nach wie vor einer grossen Beliebtheit. Ein gut ausgebautes<br />
Wanderwegnetz, Hochtourenmöglichkeiten sowie zahlreiche Attraktionen sorgen für einen regen Besuch des<br />
unversehrten Tales. Die Erschliessung sowie die lokalen Gaststätten sind intakt und erlauben einen saisonalen<br />
Betrieb in den Sommermonaten.<br />
Die wichtigste Grundlage und Attraktion des Tales ist die Naturnähe der Landschaft. Zahlreiche Bäche, Wasserfälle,<br />
Gletscher, Felsen bilden die Kulissen für die mehrheitlich sportlichen Besucher. Das Rosenlaui ist ein unversehrtes<br />
Tal mit grosser touristischer und alpwirtschaftlicher Geschichte.<br />
Die Besiedlung ist spärlich und konzentriert sich auf die Tallagen und die Alpen. Vereinzelt sind Schutzhütten für<br />
Alpinisten anzutreffen. Es besteht viel Raum zur Ausbreitung für die Fauna und Flora. Das weitgehend intakte<br />
Gebiet bietet beste Voraussetzungen für einen sanften und naturverbundenen Tourismus.<br />
Störende Infrastrukturen sind nicht vorhanden. Das ehrwürdige Hotel Rosenlaui und die verstreuten Alphütten<br />
haben kulturhistorische Bedeutung und prägen die Kulturlandschaft. Die Strasse von Reichenbach zur grossen<br />
Scheidegg gehört ebenfalls zum Tal und ist ein Zeuge aus der Blütezeit des Tourismus.<br />
Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013