Objektblätter aller Teilregionen - Kanton Bern

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<strong>Kanton</strong>ales Inventar der schutzwürdigen Landschaften Gemeinden Eggiwil, Röthenbach i.E., Signau, Wachseldorn Schallenberg / Chapf Objekt Nr. H4 Karte 1 Übersicht Region Landschaftstyp gemäss ARE Schlüsselelemente Teilgebiet Emmental 14 Stark geformte Hügellandschaft des Mittellandes Relikte der Naturlandschaft, voralpiner Charakter, Hügellandschaft, Naherholung 1: Chapf; 2: Schallenberg, 3 Röthenbach Gesamtcharakter Das Gebiet Schallenberg / Chapf ist in drei Teilgebiete gegliedert. Das Tal des Rötebaches (Teilgebiet 3) mit der Verbindungsstrasse zwischen den Orten Oberei, Röthenbach und Eggiwil teilt die Hügellandschaft in zwei Teile. Obwohl die Hügelgebiete tektonisch ähnlichen Ursprung aufweisen, sind sie in Bezug auf das Landschaftsbild unterschiedlich. Der Untergrund besteht zu einem grossen Teil aus Nagelfluh, was typisch für die aufgeschüttete Molasse rund um den Napf ist. Die beiden Hügelgebiete 1 und 2 sind vorwiegend randlich mit einem feinen Netz aus Bächen und Gerinnen durchzogen. Im Teilgebiet 3 werden diese Wasserläufe im Rötebach vereint. Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013
<strong>Kanton</strong>ales Inventar der schutzwürdigen Landschaften Über die nördliche Kuppe, den Chapf, verläuft eine Verbindungsstrasse zwischen den Orten Signau und Eggiwil. Das Gebiet ist sanft in Hügel und Täler geformt, gehört aber nicht mehr zur typischen Eggen- und Grabenstruktur des nordöstlich angrenzenden Emmentals. Auf den Höhen sind relativ flache Plateaus zu beobachten, die teilweise sogar etwas Ackerbau erlauben. Da und dort haben sich auch Feuchtgebiete entwickelt, die den ökologischen Wert der Landschaft erhöhen. Das südliche Gebiet im Umfeld des Schallenbergs ist insgesamt etwas höher gelegen. Typisch für diesen Raum ist ein relativ flacher Höhenzug, der sich vom Schallenberg Richtung Nordwesten erstreckt. Hier hat sich – ähnlich wie im höheren Napfgebiet – eine Alpwirtschaft entwickelt, die bereits voralpinen Charakter zeigt. Randlich ist auch dieses Gebiet intensiv durch Flüsse geprägt und dadurch recht fruchtbar. Der mosaikartige Aufbau aus Offenland, Alpen und Waldflächen macht diese Gegend zu einem beliebten Ausflugsziel. Es handelt sich um eher ruhige, unscheinbare Landschaften, die ihre Werte erst bei einem direkten Besuch offenbaren. Einzig das Teilgebiet 3 wirkt dynamischer. Der Fluss folgt dem Talverlauf, die Strasse folgt dem Fluss. Ab und zu trifft man Siedlungen, mehrheitlich haben sich in der Nähe des Gewässers jedoch Wiesen entfaltet. Von der Strasse zweigen da und dort Seitenäste ab, welche die einzelnen Höfe auf den Hügeln erschliessen. Aktuelle Nutzung Teilgebiet Hauptnutzungen 1 Chapf Weide- und etwas Ackerwirtschaft, Forstwirtschaft, lockere Einzelhofsiedlung 2 Schallenberg Weide- und Alpwirtschaft, Forstwirtschaft, Alpen, Freizeit und Erholung, Armee 3 Röthenbach Erschliessungsachse, Weiden und Wiesen, Flusslauf, Siedlung Alle drei Teilgebiete weisen ähnliche Nutzungsstrukturen auf, wobei im oberen Schallenberg die Berglandwirtschaft vorherrscht. Die Land- und Forstwirtschaft zählen nach wie vor zu den Haupterwerbsquellen der ansässigen Bevölkerung. Dank den teilweise überraschend flachen Standorten kann stellenweise sogar ein einfacher Ackerbau betrieben werden. Sowohl die beiden Hügelgebiete als auch das Röthenbachtal sind wichtige Durchgangsachsen, wobei der Schallenberg mit der direkten Verbindung zwischen Thun und Luzern sogar überregionalen Charakter aufweist. Dieser Pass liegt auf 1'167 m ü.M. und ist dank der gut ausgebauten Strasse vor allem im Sommer ein beliebtes Ziel für Motorrad- und Radfahrende. 2 Gemäss kantonalem Richtplan liegt der gesamte Perimeter im Streusiedlungsgebiet. Im Gegensatz zu anderen Emmentaler Gebieten ist der Raum relativ dünn besiedelt. Die Distanzen zwischen den einzelnen Betrieben sind relativ gross. Als Grundlage für die Nutzung als Naherholungsgebiet ist ein gut ausgebautes Wanderwegnetz vorhanden. In höheren Lagen bieten sich Weitblicke in die Voralpen und Alpen an. Der ländliche Charme, die Ruhe und Abgeschiedenheit und die dennoch gute Zugänglichkeit machen das Gebiet zu einem Geheimtipp für den sanften Tourismus und die Naherholung. Die Fahrrad- und Motorradszene konzentriert sich auf die Strassen über den Schallenberg und jene zwischen Eggiwil und Bowil. Hier ist punktuell ein relativ intensiver Zweiradverkehr zu beobachten. Auf dem Schallenberg-Pass findet der Besuchende ein gut frequentiertes Restaurant direkt an der Strasse. Gefährdung Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung des Gebietes hat sich über Jahrhunderte entwickelt und ist den natürlichen Gegebenheiten optimal angepasst. Die Landschaft ist entsprechend stabil und wirkt gegenüber Veränderungen wenig gefährdet. Der Druck durch Erholungssuchende auf den Raum ist zeitlich und örtlich eingeschränkt und kann gut verkraftet werden. Ansonsten ist die Nutzung als Naherholungsgebiet zurückhaltend und den natürlichen Gegebenheiten angepasst. Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013
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