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Objektblätter aller Teilregionen - Kanton Bern

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<strong>Kanton</strong>ales Inventar der schutzwürdigen Landschaften<br />

aus. Die beiden Einzugsgebiete münden über eine Steilstufe in das klassische Trogtal von Lauterbrunnen. Zwischen<br />

dem Saxeten- und dem Soustal (Teilgebiete 1 und 3) erheben sich die Kalkberge und -grate der Lobhörner<br />

und der Sulegg. Der Perimeter umfasst Höhenlagen zwischen rund 1'000 m ü.M und 2'970 m ü.M. (Schilthorn).<br />

Zahlreiche Kleinseen, Bäche, Wasserfälle und Tobel prägen die Landschaft. Diese besteht sowohl aus Natur- wie<br />

auch aus Kulturelementen. Die grossen Alpkammern werden mehrheitlich noch genutzt, deren attraktive Waldweiden<br />

bilden abwechslungsreiche, gepflegte Landschaften. Das Gebiet gehört geologisch zu den helvetischen<br />

Decken, wobei die Gebirge aus harten Kalken, die Täler aus weicheren Flyschschichten gebildet sind.<br />

Das Saxetental (Teilgebiet 1) wird gegen Norden durch den Därliggrat, gegen Westen durch die Pyramide des<br />

Morgenberghorns und die Schwalmere begrenzt. Das Dorf Saxeten befindet sich ausserhalb des Perimeters. Das<br />

Sulstal (Teilgebiet 2) ist ein abgelegenes, stellenweise parkähnliches Hochtal, das im Kalkgebiet eine grosse<br />

Mulde bildet. An deren tiefster Stelle liegt der stille, abflusslose Sulssee. Das noch höher gelegene Soustal (Teilgebiet<br />

3) hat einen ausgesprochenen Gebirgscharakter. Dieses Teilgebiet präsentiert sich praktisch frei von Bauten<br />

und Anlagen und wirkt dadurch weitgehend unberührt. Durch die abgeschiedene und relativ intakte Natur<br />

bietet das Gebiet einen idealen Lebensraum für Steinbock- und Gemskolonien.<br />

Verschiedene Feucht- und Trockenstandorte zeugen von der ehemaligen Naturlandschaft. Neben seinem hohen<br />

ökologischen Wert hat der ruhige Raum auch Qualitäten in Bezug auf den Tourismus. Das Gebiet ist bekannt für<br />

alpine Wanderungen mit einzigartigen Aussichtslagen auf das Panorama der <strong>Bern</strong>er Hochalpen. Zu erwähnen ist<br />

auch die reiche Alpenflora (Türkenbund, weisse Berglilien, Alpenrosen). Grosse Teile der Forstfläche gehören<br />

zum kantonalen Waldnaturschutz-Inventar.<br />

Von geologischem Interesse sind die zahlreichen Faltungen und die Karrenbildung. Der Raum ist durchsetzt mit<br />

langgezogenen Runsen, Schuttkegeln und Bergspitzen. Dazwischen haben sich an einigen Stellen Moorböden<br />

entwickelt (Sulstal). Die Bachläufe verlaufen weitgehend natürlich.<br />

Aktuelle Nutzung<br />

Teilgebiet<br />

Hauptnutzungen<br />

1 Saxetental Land-, Forst- und Alpwirtschaft, Streusiedlungsansätze, Freizeit und Erholung, Erschliessung<br />

2 Sulstal Alpwirtschaft, etwas Forstwirtschaft, extensive Freizeitnutzung, Wandern<br />

3 Soustal Wenig Alpwirtschaft Naturlandschaft, Bergwandern, Klettern (Lobhörner), Skitouren<br />

2<br />

Wo es Höhenlage und Topographie ermöglicht, hat sich in diesem Gebiet eine traditionelle Alpwirtschaft mit Käseherstellung<br />

entwickelt. Oberhalb der Baumgrenze nehmen die anthropogenen Einflüsse auf die Landschaft<br />

markant ab und es herrschen naturnahe Bedingungen vor. Bis auf wenige Sömmerungsbetriebe ist die Landschaft<br />

weitgehend unbebaut.<br />

Das übrige Gebiet bildet für verschiedene Freizeitnutzungen eine weitgehend unberührte Landschaftskulisse und<br />

ist damit für den sanften Tourismus prädestiniert. Zu den beliebtesten Aktivitäten zählen das Wandern, Biken,<br />

Klettern und Canyoning im Sommer, Tourenskifahren sowie Langlauf in den Wintermonaten. Vor allem der<br />

Saxetenbach ist als Rafting-Eldorado berühmt. Die beiden höher gelegenen Teilgebiete werden vor allem von<br />

sportlichen Bergsteigenden besucht. Die Schwalmere (2'777 m ü.M), das Morgenberghorn (2'249 m ü.M.) und<br />

das Schilthorn (2'970 m ü.M.) sind beliebte Berggipfel mit einmaligen Aussichten in die Alpenkette und die Oberländer<br />

Seen. An seinem Südrand ist das Gebiet mit der Schilthornbahn erschlossen.<br />

Gefährdung<br />

Die aktuelle Nutzung der Landschaft ist herkömmlich und kann als nachhaltig bezeichnet werden. Die Alpwirtschaft<br />

und der sanfte Tourismus sind den natürlichen Gegebenheiten angepasst und stören das Ökosystem<br />

kaum. Eine Gefährdung ist demzufolge auch nicht aufgrund von Nutzungsintensivierungen zu erwarten, sondern<br />

Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013

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