Objektblätter aller Teilregionen - Kanton Bern

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Kantonales Inventar der schutzwürdigen Landschaften Gemeinden Hasliberg, Innertkirchen Gental Objekt Nr. A11 Karte 1 Übersicht Region Landschaftstyp gemäss ARE Schlüsselelemente Teilgebiete Oberland-Ost 21 Steile Berglandschaft der Nordalpen 29 Kalkgebirgslandschaft der Alpen 32 Hochgebirgslandschaft der Alpen Grossartige Berglandschaft in abgeschlossenem Hochtal keine Gesamtcharakter Das Gental steigt vom Kirchet bei Innertkirchen bis zum Jochpass (2'207 m ü.M.) in der Titlisregion auf und bildet in der Schieferzone der helvetischen Decken den nördlichsten Rand des Aarmassivs. Das Tal mit dem Naturschutzgebiet Engstlensee-Jungibächi-Achtelsass als zentralem Teil ist dank seiner Abgeschiedenheit und eingeschränkten Erreichbarkeit gut erhalten geblieben. Das Gebiet weist den wohl schönsten Fichten- und Arvenwald der subalpinen Zone im Berner Oberland und verschiedene weitere Objekte aus dem kantonalen Waldnaturschutz-Inventar auf. Eine Vielzahl von besonderen und seltenen Pflanzen, Trockenstandorten, bedeutende Murmeltier- sowie Steinbockkolonien weisen auf seine ökologischen Qualitäten hin. Die Arnialpen, ein von Felsbändern durchsetztes Gebiet mit Wäldern und Alpweiden über dem Kirchet und am rechten Hang des Gentals, weisen besonders schöne Aussichtslagen auf. Am oberen Ende des Schwarzenbergs, in der Nähe von Schwarzental, brechen aus der Gadmenfluh ganzjährig die Jungibäche aus. Je nach Wasserführung sind bis zu neun Quellaustritte zu beobachten, aus welchen das Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013
Kantonales Inventar der schutzwürdigen Landschaften Wasser ca. 20 m in die Tiefe stürzt. Weil sich die Jungibäche in einer „mystischen“ Umgebung befinden, wurden sie früher als Jungbrunnen angesehen und als heilig verehrt. Die Bäche entspringen an einer tektonischen Schwachstelle mit lehrbuchartigem Quellhorizont zwischen verschiedenen Malmkalkschichten. Bei der Spycherfluh ist ein weiterer Wasserfall zu beobachten. Am oberen Hang des Gentals wurde an der Planplatte, am Balmegghorn, an der Erzegg und weiter bis zur Spycherfluh vom 14. bis 19. Jahrhundert Erz abgebaut. Damit einher ging eine unvergleichliche Waldvernichtungsaktion zur Gewinnung des für die Erzverarbeitung notwendigen Brennholzes. Das Gebiet ist heute Bestandteil des kantonalen Geotopinventars. Der unterhalb der Engstlenalp liegende Abschnitt Möser des Alpweges über den Jochpass fand Aufnahme in das Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz IVS (nationale Bedeutung mit viel Substanz). Aktuelle Nutzung Teilgebiet Gesamtperimeter Hauptnutzungen Alpwirtschaft und Wandergebiet Auf der Engstlenalp besteht ein Hotel aus der Zeit der Belle Epoque. Ausgehend vom Hotel und Restaurant stehen ganzjährig viele Freizeitmöglichkeiten zur Verfügung (Wandern, Biken, Angeln im Engstlensee, Skitouren, Schneeschuhwandern). Als abgeschlossenes Tal ist das Gebiet frei von Durchgangsverkehr. Das Gental ist zu Fuss über die zahlreichen Wanderwege der Umgebung, per Postauto von Innertkirchen aus oder mit dem Auto über die Alp Gental erreichbar. Die Alp Gental gehört zu den modernsten Alpbetrieben im Kanton Bern. In der Alpkäserei werden pro Sommer rund 11 t Käse produziert. Ein Druckstollen führt Wasser aus dem Gebiet Birchlaui ins Kraftwerk Furen im Gadmental. Das Gentalwasser wird ausserhalb des Perimeters mit einem Druckstollen nach Innertkirchen geführt. 2 Gefährdung Das Kerngebiet des Gentals, der Engstlensee mit seiner Umgebung, steht unter Naturschutz. Deshalb ist eine intensive touristische Entwicklung in diesem Gebiet wenig wahrscheinlich. Hingegen kann die schleichende Zunahme der Zahl von Erholungssuchenden, insbesondere bei erhöhtem Verkehrsaufkommen auf der gebührenpflichtigen Privatstrasse, zu unerwünschten Belastungen der ruhigen Landschaftskammer führen. Schutzwürdigkeit Schutzwürdigkeit der Teilgebiete hinsichtlich Vielfalt Eigenart Schönheit geschichtlicher / kultureller Wert ökologische Bedeutung gesundheitlicher / Erholungswert Gesamtperimeter X X X X X X X Einsehbarkeit Empfindlichkeit Stichworte Traditionelle Bergland- und Forstwirtschaft, ökologische Werte, Wasserfälle Landschaftsqualitätsziele / Entwicklungsziele Allgemeine Ziele Das Gesamtbild und der Charakter einer grossräumig zusammenhängenden Landschaft sind zu erhalten und zu pflegen. Besonderes Augenmerk ist den natürlichen Gestaltungselementen und den kulturhistorischen Zeugen zu widmen. Sie haben die Funktion als Lebensgrundlagen und ruhige Ausgleichräume zu den intensiv genutzten Gebieten. Amt für Gemeinden und Raumordnung April 2013
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Kantonale Landschaften Kantonales I
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